Fiona Swarovski – Schirmherrin des ersten Wiener Tierballes

Von Volker Grohskopf

Mit den allerbesten Absichten übernimmt die österreichische ­Jetset-Lady die ­Schirmherrschaft über den Ersten Wiener ­Tierball, der am 8. ­November im Wiener Parkhotel Schönbrunn stattfindet. Doch dieses Engagement scheint alles andere als unumstritten. Im Gespräch mit WUFF Society-Reporter Volker Grohskopf steht die ­Kristallerbin Rede und Antwort. Dabei zeigt sie sehr viel Herz, vor allem für Tiere.

Fiona Pacifico Griffini-Grasser vulgo Swarovski schafft es mit ihrem aufwändigen und ­hedonistischen Lebensstil immer wieder in die Schlagzeilen der Boulevard­presse. Der Millionärin aus dem Swarovski-Clan wird nachgesagt, von hochkarätigen High Society Events zwischen Rom, Paris und St. ­Tropez hin und her zu pendeln. Doch wer denkt, der Kristall-Erbin wäre es ­einzig und allein wichtig, auf dem roten Teppich der internationalen Glitzerwelt minutenlanges Blitzlichtgewitter auszulösen, der irrt! Denn Fiona Swarovski hat auch eine andere Seite: Die Mutter von vier Kindern ist eine zielstrebige Geschäftsfrau, die ihr eigenes Modelabel in Mailand ent­wickelt hat und international als gefragte Designerin gilt.

Jetzt übernimmt „La Fiona", wie sie in den italienischen Medien bezeichnet wird, die Schirmherrschaft für den Ersten Wiener Tierball: „Das ist mir eine große Ehre, denn mein ­ganzes Leben fühl‘ ich mich allen Tieren eng verbunden. Daher ist es mir schon immer eine absolute Herzens­angelegenheit, Tieren aktiv zu helfen", meint La Fiona löblich.

Glitzer, Ganz und Glamour
Fiona Swarovski wurde 1965 als Tochter von Marina Giori und ­Philipp Winter geboren und besitzt die schweizerische, italienische und österreichische Staatsbürgerschaft. Ihrer Mutter gehört nach deren ­Bruder Gernot Langes-Swarovski der zweitgrößte Anteil der Swarovski KG. Somit ist Fiona Nachkomme des einflussreichsten Familienzweigs der österreichischen Kristall-Dynastie. Fiona verfügt über Wohnsitze an den exklusivsten Orten der Welt – etwa in der Toskana, Paris oder auf Capri. Aber sie hat sich auf ihrem ­Reichtum nie ausgeruht: So studierte sie in Basel, Lausanne, London und ­Lugano Kunstgeschichte und arbeitete anschließend für das Auktionshaus Sotheby’s. Später absolvierte sie zusätzlich die Parsons School of Design in New York, denn Design ist für die heute mit Erfolg gekrönte Kristallprinzessin eine Lebenseinstellung. „Seit ich denken kann, gestalte und verändere ich Dinge. Spätestens seit meinem Studium in New York ist meine Leidenschaft ungebrochen. Die Freude an dieser kreativen Arbeit treibt mich täglich an und beschert mir immer neue Herausforderungen", erklärt die Ehefrau des ehemaligen österreichischen Finanzministers die Grundlage ihres Schaffens.

Kein Wunder also, dass sie 2006 ihre Mailänder „Fiona Winter ­Studios" gründete – eine Firma, die sich anfangs auf die Produktion nobler Business-Geschenkartikel und Prêt-à-porter-Mode spezialisierte. La Fiona agiert dabei von Anfang an als kreativer Kopf und entwirft als Modeschöpferin mit Swarovski-Kristallen geschmückte Damenmode, die sie weltweit verkauft. Bald erweiterte sie ihr kreatives Repertoire auch in den Bereich des Interior Designs. In Zusammenarbeit mit Österreichs größtem Yachtproduzenten „Yaretti" kreierte sie eine Luxusyacht mit zahlreichen Designelementen und Accessoires aus ihrer Collection. Auch auf Produkten der „Wiener Porzellanmanufaktur Augarten" und auf Badeinrichtungen der italienischen Firma „Teuco" ist ihre unverwechselbare Handschrift zu lesen.

Außerdem designt Fiona, die 2006 neben Stardesigner Philippe Starck, Stararchitekt Norman Foster und den Google-Gründern Sergey Brin und Larry Page mit dem „Madrid Creatividad"-Preis ausgezeichnet wurde, exklusive Holzmöbel mit ­Kristall-Intarsien, die rund um den Globus ausgestellt und erfolgreich verkauft werden.

Derzeit richtet Fiona Swasrovski allerdings ihr Augenmerk auf das Amt ihrer Schirmherrschaft über den ersten Wiener Tierball: „Ich werde mich dafür mit aller Kraft einsetzen. Die Menschen sollen bei dieser Veranstaltung ihr Herz öffnen. Denn ich möchte eine Botschaft vermitteln: Tiere zu quälen ist ein Verbrechen, und ich werde nie aufhören, dagegen zu kämpfen."

Im Ballkleid gegen Tierleid
„Fiona hat das Herz auf dem ­rechten Fleck. Sie liebt Tiere und setzt sich total für sie ein", schwärmt die 59-jährige Produzentin und Schauspielerin Brigitte Martzak, die Organisatorin des 1. Wiener Tierballes, der im wunderschönen Ambiente des Parkhotels Schönbrunn unter dem Ehrenschutz des Wiener Bürger­meisters Michael Häupl zelebriert wird. Diese Location ist durch die Nähe zu Schönbrunn und dem ­ältesten Tiergarten der Welt, mit dem Martzak und ihr TEAM of ANIMALS ­PROTECTION eine enge Zusammenarbeit pflegt, der optimale Veranstaltungsort: „Auf dem Programm werden hochkarätige, künstlerische Dar­bietungen stehen, als Mitternachtseinlage wird eine fulminante Modenschau mit Webpelzen geboten und zu unserer Freude wird Maggie Entenfellner, Österreichs Tierschutzlady Nummer 1, als Moderatorin durch den Abend führen."

Zusätzlich sind noch viele weitere attraktive Überraschungen für die Ballgäste geplant, doch die werden natürlich noch nicht verraten. Eines steht allerdings für Martzak fest: „Der Ball soll eine jährliche fixe Einrichtung werden! Es sollen dabei nicht nur Gelder für den Tierschutz lukriert werden, sondern unsere Aufgabe wird sein, den Tieren eine weitere not­wendige Plattform zu bieten, um für ihre Belange Gehör zu schaffen! Der Ball soll quasi zum ‚Sprachrohr‘ der Tiere werden!"

„Ganz genau," bestätigt Fiona, „und es ist daher eine ganz besonders große Ehre für mich, hierbei als ­Schirmherrin tätig werden zu dürfen. Es soll ein ganz besonderer Abend werden. Und ich finde es toll, dass jeder Spender selbst bestimmen kann, für welche Art der Tierhilfe sein Geld eingesetzt werden soll. Ich glaube, dass wir nur durch diese Form der Transparenz die Menschen dazu bewegen können, ihre Herzen zu öffnen."

Aber Fiona wäre nicht Fiona, wenn die bloße Tatsache, dass sie sich für einen wohltätigen Zweck engagiert, nicht heftigen Wirbel in Österreichs Society auslösen würde. Einige Skeptikerinnen stellten das Tierschutz-Engagement der Millionärin aus dem Swarovski-Clan öffentlich in Frage und ­brachten somit die Boulevardpresse zum Brodeln. Eine Haltung, die Initiatorin Brigitte Martzak absolut nicht ­nachvollziehen kann: „Mir käme nie in den Sinn über Jemanden zu urteilen, den ich offensichtlich nur aus den Medien kenne und der sich obendrein für eine gute Sache einsetzt."

Tiere sind ihr Heiligtum
„Ich bin als Kind mit vielen Tieren aufgewachsen und liebe sie, ­solange ich denken kann", strahlt Fiona ­begeistert, und denkt schmunzelnd an ihre Kindheit zurück. „Wir hatten immer mehrere Hunde und Katzen gleichzeitig zuhause und natürlich auch viele andere Tiere. Ich hatte ­Ratten, Tanzmäuse und mehrere ­Goldhamster. Letztere habe ich als kleines Mädchen eines Tages heimlich aus ihren ­Käfigen genommen, um sie auf unserem Dachboden ­„freizulassen". Es dauerte logischerweise nicht lange, bis sich dort eine ganze Kolonie von diesen entzückenden Tierchen angesiedelt hatte. Ich bin dann auch immer brav, aber halt heimlich, füttern gegangen," lacht Fiona und erinnert sich an den anschließenden Ärger mit ihren Eltern, den ihr diese Aktion eingehandelt hat. „Später kamen dann auch exotische Tiere wie Schlangen, Echsen und Papageien dazu. Ich habe sie alle geliebt. Ja, selbst einen Ozelot hatten wir, den mein Vater einst von einem kolumbianischen Handelspartner mitgebracht bekam. Den haben wir damals aber gleich im Zoo ­abgegeben. Schließlich sind das ja richtige Wildtiere, die in Freiheit leben sollten, und wenn das schon – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr möglich ist, dann doch wenigstens in artgerechter Haltung. Das habe ich als Kind irgendwie damals schon verstanden. Die darauffolgenden Wochen und Monate wollte ich „unseren" Ozelot natürlich pausenlos besuchen. Auf dem Weg zu ihm habe ich mich eines schönen Tages von der Hand meiner Mutter losgerissen, um einen wunderschönen Geparden zu streicheln, den ein Wärter des Zoos an der Leine führte. Meine schockierte Mutter musste mit ansehen, wie dieser Gepard mich Gott sei Dank nur abgeleckt hat."

Auch im weiteren glanzvollen Leben der sympathischen Kristall-Lady ­spielten Tiere stets eine sehr wichtige Rolle und sie entdeckte im Laufe der Zeit ihren starken „Beschützerinstinkt" vor allem für Hund & Katz‘. Der beste Beweis dafür sind ihre Vierbeiner Loona, Sole, Tequila, Stoffl und Samtpfote Simba. Denn sie wurden alle von Fiona aus lebensbedrohlichen Zuständen gerettet: „Ja, das kann man so sagen," stimmt La Fiona nachdenklich zu. „Begonnen hat das alles, als ich in Neapel gelebt habe. Die Leute haben mich dort bald die ‚Hunde-Frau‘ genannt, weil sie wussten, dass ich stets versucht habe, mich um jeden einzelnen Streuner zu kümmern. Ich glaube, es waren über die Jahre bestimmt um die 600 Straßenhunde und Streunerkatzen, die wir sterilisieren und medizinisch versorgen ließen. Die vielen Tierschützer und freiwilligen Helfer, mit denen ich zusammengearbeitet habe, hatten bei den dort ansässigen Tierärzten schon offene Türen, weil sie wussten, dass sich die ‚Hunde- Frau‘ um die Bezahlung kümmert.

Aus dieser Zeit stammen übrigens auch noch Loona und Sole, meine beiden heute elfjährigen Golden ­Retriever Ladies. Sie sind Geschwister und wurden damals zu mir gebracht. Niemand wollte sie aufnehmen. Warum, ist mir bis heute unklar. Sie wären letztendlich auch auf der Straße gelandet. Ein Jahr später adoptierte ich meinen heute zehnjährigen Tequila. Er sieht zwar zufällig auch irgendwie aus wie ein Retriever – ob er allerdings ­reinrassig ist, weiß ich nicht, und das ist mir letztendlich auch egal. Er ist ein Traum von einem Hund! Und vor acht Jahren wurde ich von Freunden auf meinen Stoffl aufmerksam gemacht. Er ist ein dreibeiniger Labrador und hätte damals getötet werden sollen. Unvorstellbar, wie herzlos und grausam manche Menschen sein können. Natürlich habe ich ihn zu mir genommen und so vor dem sicheren Tod gerettet. Ach ja, und irgendwann bin ich übrigens auch wieder auf Katzen gekommen. Das hier ist eine davon, meine Simba. Sie ent­wickelte sich zu einem absoluten Prachtexemplar und verträgt sich zum Glück hervorragend mit dem Rest ­meiner lebhaften Meute hier."

So viel Tierliebe, der berufliche Erfolg und nicht zuletzt die verantwortungsvolle Rolle als Mutter und Ehefrau fordern von der „Femme Cristalle" ein sehr flexibles Zeitmanagement: „Ich arbeite vier Tage die Woche und jette dabei rund um den Globus, um mein Design international zu ­vermarkten. Den Rest meiner Zeit ­verbringe ich mit meiner Familie zuhause gemeinsam mit meinen Schnauzis. Stundenlange Spaziergänge und ausgiebige Wanderungen über Berg und Tal geben mir den Ausgleich zum manchmal doch sehr anstrengenden Geschäftsleben. Ich bin eben ein erdverbundener Mensch, ich liebe die Natur, ich mag das Landleben und ich brauche das Grün um mich. ­Genauso wie unsere Tiere. Die lieben und brauchen das auch."

Fiona Swarovski liegt aber nicht nur das Wohl ihrer eigenen Vierbeiner am Herzen, auch Tierschutz nimmt im Leben der prominenten Charity-Lady einen immer größeren Stellenwert ein: „Ja, das ist leider ein sehr kompliziertes und breit gefächertes Thema. Letztendlich muss das aber jeder mit sich selbst vereinbaren können, wie er zum Wohle der Tiere beiträgt. Ich zum Beispiel trage seit circa zehn Jahren keine Pelze mehr, eben seit mir das damit verbundene Tierleid bewusst geworden ist, und ich habe im Zuge dessen auch alle Daunen – ob in ­Winterjacken oder im Bettzeug – aus meinem Leben verbannt. Das muss alles nicht sein. Es gibt für alles Alternativen. Ich trage stattdessen dicke Wolljacken oder warme Webpelze. Außerdem esse ich auch fast kein Fleisch. Schon gar nicht Fleisch, das von Tieren stammt, die mit diesen abscheulichen Tiertransporten durch halb Europa unterwegs sind. Mit dem Verzehr dieses Fleisches fördert man dieses Tierelend ja nur. Davon abgesehen bin ich der Auffassung, dass man die ‚Todesangst‘ der Tiere mitisst. Tierschutz sollte daher noch viel strenger ausgelegt werden. Ich persönlich bin ja der Meinung: Tierquälerei ist definitiv kein Kavaliersdelikt, sondern ein großes Verbrechen, das dementsprechend bestraft gehört."

Daher unterstützt die engagierte „Hunde-Frau" auch immer wieder großzügig die unterschiedlichsten Tierschutz­organisationen, die für das Wohl der Tiere kämpfen. ­Allerdings alles heimlich, still und leise: „Gutes zu tun ist für mich eine Herzens­angelegenheit und ich sehe es nicht als Notwendigkeit, dieses an die große Glocke zu hängen."

Viele Tiere sind daher der frisch ge­backenen Schirmherrin für ihr karitatives Engagement wohl dankbar. Sie tuscheln nicht hinter ihrem Rücken, sondern sind lebenslang loyal.

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