Camping mit Hund – Als uns das „Camping-Virus“ befiel

Von Elisabeth Polgar

Dass man auf Campingplätzen überdurchschnittlich viele Hunde antrifft, hat seinen guten Grund. Für die WUFF-Redaktion Anlass für eine kurze Serie über das Campen mit dem Hund. Wenn auch Sie Camping-Erfahrungen haben, schreiben Sie uns! In dieser Folge berichtet WUFF-Reisereporterin Elisabeth Polgar über ihre Anfänge im Campen.

Es begann ganz unspektakulär zu Anfang der 1990er Jahre mit einem Zwei-Mann-Igluzelt und einem Nichts an Ausrüstung. Ein Camping-Wochenende mit ­Freunden, deren Kinder damals wie unsere ­zwischen 2 und 9 Jahre alt waren, an einem Teich mit Campingplatz in der Nähe von Güssing im Burgenland. Der erste Tag war traumhaft schön, strahlender Sonnenschein, die Kinder fröhlich – bis die Nacht kam und wir erahnten, wozu es Schlafsäcke und Isomatten gab, die wir nicht hatten. Das Thema Campingurlaub war damit für für mich zu diesem Zeitpunkt er­ledigt und abgehakt. Niemals wieder würde ich in einem Zelt übernachten, dachte ich.

2003 besorgte ich Isomatten, Schlafsäcke und ein 6 Mann-Doppel-Igluzelt. Mit lieben Bekannten verbrachten wir am Alpl (Steiermark) ein idyllisches Wochenende auf einer Wiese, die uns von einem befreundeten Bauern zur Verfügung gestellt wurde. Mit passender Ausrüstung sah die Sache diesmal schon ganz anders aus!

Ein paar Tage im Zelt
Mitte Mai 2005, Hündin Piccolina lebte nun schon ein halbes Jahr bei uns, fuhren wir nach Venedig, um die Vogalonga, einen Ruderwettbewerb (siehe Kasten), zu sehen. Unsere Zelte schlugen wir auf dem Campingplatz in Fusina (www.camping.it/germany/veneto/fusina) auf. Mit einem Zehner-Kanadier (zeitweise mit Motor) fuhren wir durch die Lagune zur Stadt und dann auf den Kanälen durch sie. Natürlich war auch Piccolina mit im Boot. Meine anfänglichen Bedenken, ob und wie das mit unserer Hündin beim Campen klappen würde, lösten sich wie von selbst auf und es war alles ganz einfach nur wunderbar unkompliziert.

Sag‘ niemals nie!
Die Zeit verging viel zu schnell und so packten wir schon mehrere Tage später wieder unsere Sachen und verbrachten noch mehrere Tage mit Freunden auf dem Campingplatz in Aigen am Putterersee, dem wärmsten Moorsee der Steiermark. Und nur einige Wochen später waren wir neuerlich dort, um unser Zelt aufzubauen. Dauercamper dieses Platzes meinten damals, dass wir wohl bald einen Wohnwagen haben würden. „Niemals", dachte ich, „ein paar Tage im Zelt sind nett und lustig, aber einen ganzen Urlaub? Nein!" Urlaub machen wir auf dem Bauernhof!

Im darauffolgenden Sommer verbrachten wir wieder ein Juli-Wochenende am Alpl, diesmal schon mit einem Tunnelzelt, das wir an unseren Vito-Kastenwagen anbauen ­konnten. Da war dann neben Piccolina nun auch unser zweiter ­Vierbeiner Timo mit dabei. Nur eine Woche später bauten wir in Rohrspitz, auf einem ­Campingplatz am Bodensee (www. salzmann. at) im Naturschutzgebiet Fußach für eine Woche unser Zelt auf. Der Wettergott meinte es besonders gut mit uns, es war einfach nur sonnig und warm. Wir genossen die Tage im Westen Österreichs, wanderten durch die Rappenlochschlucht, fuhren in die Schweiz zum Rheinfall bei Schaffhausen und erkundeten die schöne Gegend. Auf der Heimfahrt machten wir wieder einen Zwischenstopp auf dem schon bekannten Campingplatz am Putterersee, wo wir mit Freundinnen aus Graz verabredet waren. Es wurde ein lustiges, allerdings verregnetes Wochenende.

Und dann kam, wie es kommen musste: Im November 2006 kauften wir unseren Wohnwagen. Hatte ich nicht einmal „Niemals!" gesagt? Ende April 2007 begann dann unsere Zeit als Dauercamper am Putterersee, im ­Herzen Österreichs.

Fahrende Hundehütte statt ­Wohnwagen
Im Juli 2007, als wir einige Tage an einem anderen See, dem Hafnersee, verbrachten, bemerkte ich, dass ich gar nicht so gerne mit dem Wohn­wagen durch die Gegend fahre. Es macht mich einfach nervös, so einen riesigen Anhänger mitzuziehen. So blieb der Wohnwagen dann für ein paar Jahre am Putterersee stehen.

Letzten Sommer wollten wir dann doch auch wieder etwas anderes sehen und verbrachten eine Woche in einem Ferienhaus in Vallon Pont d‘Arc in Südfrankreich. Aber wir ­wollten auch wieder mal in einem Zelt ­schlafen und fuhren an den Ossiacher­see in Kärnten, wo wir eine Nacht auf dem Campingplatz Morgenfurt (www. camping-morgenfurt.at) ­blieben. Der Platz ist klein, sehr sauber, der Betreiber war sehr freundlich und Hunde sind dort gar kein Problem, sie dürfen nur leider nicht in den See hinein. Nach einigen Ausflügen fuhren wir weiter nach Bibione an den ­Hundestrand. Eigentlich wollten wir noch in Italien im Kanaltal einen Zeltplatz suchen, aber da es in der Nacht geregnet hatte und alles nass war, verzichteten wir darauf und fuhren nach Villach.

Im Herbst letzten Jahres verkauften wir dann spontan unseren Wohnwagen und inzwischen baut mein Mann einen Fiat-Ducato-Kastenwagen so um, dass wir in der kommenden Saison darin schlafen können. Wohin es uns dann ziehen wird, wissen wir noch nicht. Unsere Kinder sind erwachsen, wir müssen uns nicht mehr nach den ­Schulferien richten und können nun nach Lust und Laune unsere fahrende Hundehütte starten und ins Blaue fahren!

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