Die wilde Seite des Comer Sees: Via dei Monti Lariani mit Hund erwandern

Von Romy Robst

Die Via dei Monti Lariani verkörpert alles, was ich mir von einer gelungenen Mehrtagestour wünsche: Man nehme eine Prise Schnitzeljagd für Erwachsene, viele Dutzend niedliche Bergziegen sowie fantastisches italienisches Essen und verziere es mit ein bisschen Sonne, Aussicht und italienischer Gastfreundschaft. Fertig ist meine Liebeserklärung an die Lombardei im Allgemeinen und an die Via dei Monti Lariani im Speziellen.

Wie machen wirs? Meine Wanderpartnerin neben mir schweigt unschlüssig. Stattdessen ein musternder Blick auf die dreißig bis vierzig Bergziegen, die direkt vor uns stehen. Ich finde, sie blicken uns genauso unentschieden an wie wir sie. Nicht wirklich angriffslustig, aber auch nicht so, als würden sie über Rückzug nachdenken. Die gehörnten knuffigen Huftiere verharren. Wir auch. Schließlich stehen sie keine fünf Meter vor uns und blockieren den schmalen Wanderweg. Genau genommen mustern sie eigentlich gar nicht uns. Vielmehr zieht Wanderhund Lotte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Obwohl meine Münsterländer-Dame ganz leise und brav neben uns steht und letztendlich genauso unentschieden dreinblickt. Wer in den Alpen mit Hund zu Fuß unterwegs ist, kommt irgendwann zwangsläufig mit frei laufenden Nutztieren in Kontakt. Neben Bergziegen, Schafen und Pferden sind es vor allem die Kuhkontakte, die mir regelmäßig das Herz in die Hose rutschen lassen. Aber meine vielzähligen Wanderungen in den italienischen Alpen haben mich auch gelehrt: Nirgends sind die Weideviecher so entspannt wie hier – warum sollte das am Comer See anders sein?

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