Die Frau und das Haus im Wald: Eine Mensch-Hund Alltagsgeschichte

Von Rosa Hackl

Wie eine Spanierin im Waldviertel landet und was es bedeutet, in einer der härtesten
Regionen Österreichs zu leben, das erzählt die Geschichte von Lilli und Ulrike in Ludwigsthal. Dieses Forstgut liegt im Waldviertel und das gehört – als Granit- und Gneishochland – zu den fünf Großlandschaften Österreichs. Man sagt, das Leben in dieser Region sei so hart wie der Stein, der die Landschaft prägt. Das Klima ist gewöhnungsbedürftig. Im Sommer hat man es mit Mücken und Hirschlausfliegen zu tun und im Winter erstarrt die Landschaft in Eis, Schnee und Dunkelheit. Nur die Übergangszeiten sind verhältnismäßig »sanft«. Für Lilli, eine
zweijährige Galgo-Hündin aus dem sonnigen Süden, die 2010 über den Tierschutz nach
Ludwigsthal kommt, eine große Umstellung. Nicht nur das Klima, auch der Wald ist neu für die ausrangierte Sichtjägerin aus dem sonnigen Süden der iberischen Halbinsel. Denn das
Forstgut Ludwigsthal ist ein dichter Wald. Hier steht ein einsames Haus, gut versteckt
zwischen hohen Bäumen, Lillis neue Heimat für die nächsten zehn Jahre.

Wie alles begann: Ulrike hat Lilli in den Wald geholt. Ostern 2009 zog Ulrike mit ihrer an Demenz erkrankten Mutter nach Ludwigsthal. Sie hatte zuvor in Frankfurt gelebt, ihre Mama in Wien, die Wurzeln der beiden Frauen liegen allerdings im Waldviertel, denn die Oma hatte hier um die Jahrhundertwende als Magd bei einem Bauern gedient. Ulrike verbinden mit dieser Region die schönsten Erinnerungen ihrer Kindheit, außerdem sind im Waldviertel die Häuser leistbar. Das ist ein Argument, wenn man von einer kleinen Rente leben muss. Ulrike hat Glück, sie findet »ihren Platz« in Ludwigsthal.

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