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Jedem Fell seine Pflege – gewusst wie

Die einen Hunde lieben es, die anderen suchen bereits beim Anblick der Bürste das Weite. Selbst für manche Halter ist die Fellpflege ihrer Vierbeiner eher leidige Pflicht als Vergnügen. Dabei ist die regelmäßige Pflege des Hundefells ihr sprichwörtliches Gold wert. Ungepflegtes Fell verfilzt, juckt, ist oft schuppig und Herd für gesundheitliche Probleme. »Kann die Haut nicht mehr frei atmen, kann es beispielsweise zu Ekzemen oder Hautinfektionen kommen«, weiß Nina Landrichter. Die diplomierte Hundecoiffeurin ist seit 2008 Saloninhaberin des ersten Hundesalons der österreichischen Stadt Hollabrunn. Aus langjähriger Erfahrung und als Mitglied der Deutschen Groomer-Vereinigung sowie Mitglied der ehemaligen Austrian Grooming Association weiß sie, wie wohl sich besonders Flöhe, Zecken und Milben unter dem verfilzten Pelz fühlen. Ist das Wetter zudem noch warm und der Hund öfters mal feucht, geselle sich rasch eine Pilzinfektion dazu. »Darüber hinaus ist es aus hygienischen Gründen wichtig, an gewissen Stellen wie dem Intimbereich, dem After und an den Pfotenballen, die Haare zu kürzen.«

Ein Fell für alle Fälle – mehr wissen über das Hundefell

Lang oder kurz, rau oder seidig, kraus, wellig oder glatt – auf welche Art der Hund seine Haarpracht trägt, bestimmen die Gene. Diese ursprünglich durchaus sinnvolle Planung seitens der Natur macht heute vielen Hunden und Haltern das Leben schwer. »Von der Natur ist das Konzept eines Felles mit weicher, wärmender Unterwolle sowie vor Regen, Wind und Dreck schützendem längerem Deckhaar vorgesehen. Die Realität sieht heute leider anders aus«, sagt Claudia Dubacher. Mit ihren 30 Jahren Berufserfahrung als diplomierte Hundefriseurin VHT und Ausbilderin ist Dubacher eine der ältesten Hundefriseurinnen in der Schweiz. Für die Veränderungen des Hundefells macht sie vor allem die Rassezucht verantwortlich. Bei vielen Hunderassen seien die Haare über die Zuchtjahre hinweg länger oder dichter geworden. »Außerdem gibt es mittlerweile Rassen, die kaum Unterwolle aufweisen und deshalb wie beispielsweise die Rassen Pudel, Kerry Blue und Malteser gar nicht haaren. Dafür wachsen deren Haare aber ständig weiter.« Dubacher weiß, dass sich die Attraktivität der Hunde für den Menschen mittlerweile stark gerändert hat. »Es steht nicht mehr der Gebrauch, sondern das Aussehen der Hunde im Fokus.« Strahlend sauberes und glänzendes Fell käme nicht nur gut bei den Haltern an, auch der Hund selbst fühle sich damit wohler. »Leider gibt es Haarpelze, die für Hunde nur noch mit einigem Pflegeaufwand erträglich sind.«

Der Maulkorb: Hilfsmittel oder Freiheitsberaubung?

Der Maulkorb ist schon lange kein Markenzeichen auffälliger Hunde mehr. Vielmehr hat er neben Leine, Halti und Geschirr heute seinen Platz in der Reihe der Hilfsmittel eingenommen. Was für uns die Hände, ist für Hunde ihr Maul: Mit ihm erkunden die Vierbeiner Gegenstände, nehmen Futter und Wasser auf, teilen Objekte in ihre Einzelteile und tragen ihr Spielzeug herum. Selbst Abwehrgesten machen Hunde mit ihrem Maul, indem sie die Zähne fletschen. Es ist offensichtlich: Hunde brauchen ihr Maul ständig und für die unterschiedlichsten Handlungen. Trotzdem ist der Maulkorb mittlerweile in zahlreichen Situationen zur Tagesordnung geworden. Meist wird es als Vorsichtsmaßnahme propagiert.

»Jedes Böhnchen ein Tönchen«: Die Luft muss raus

Oft passiert es beim entspannten Kuscheln auf der Couch. Ein unglaublicher Geruch steigt auf: Der Hund hat gepupst oder gerülpst. Dem kann man vorbeugen. Rülpser und Blähungen stellen die traute Zweisamkeit von Hund und Halter oftmals auf eine harte Probe. Auch wenn die entweichenden Winde für die menschliche Nase häufig nur schwer zu ertragen sind, Grund zur Sorge sind sie nicht zwangsläufig. Sie könnten sogar fast Anlass zur Freude sein, sind die Luftentweichungen doch ein Zeichen dafür, dass das Verdauungssystem einwandfrei funktioniert. »Eine gewisse Gasbildung im Magen-Darm-Trakt ist vollkommen normal«, kann Dr. Stefanie Handl besorgte Halter beruhigen. Die Fachtierärztin für Ernährung und Diätetik kennt das Problem aus ihrer Tätigkeit als Belegstierärztin in verschiedenen Tierarztpraxen in und um Wien. Bei der entweichenden Luft handelt sich um einen Gärungsprozess während der Verdauung, erklärt sie. »Durch die bakterielle Gärung während der Verarbeitung der vom Hund nicht verdauten Nahrung durch die Darmflora entstehen Gase.« Abhängig von der Nahrung und der Gewöhnung variiert die Menge der Fürze, in der Fachsprache »Flatulenzen« genannt, später entsprechend. Auch auf anderem Wege kommt es zu Luftansammlung. Insbesondere »Nimmersatt«-Rassen wie Labrador oder Beagle und Hunde mit besonders kurzer Schnauze wie beispielsweise Bulldogge, Mops oder Boxer schlucken beim Fressen viel Luft. Der Körper kann mit ihr nichts anfangen und die im Magen angesammelte Luft wird geräuschvoll oder leise durch Rülpsen wieder entfernt. Medizinisch nennt man diesen Vorgang »Ruktus«.

Faszien: Mehr als nur Bindegewebe

Faszien gewinnen in der Wissenschaft zunehmend an Bedeutung. Auch beim Hund steht diese wichtige Struktur mehr und mehr im Zentrum der therapeutischen Arbeit. In den letzten Jahren ist die Bedeutung der Faszien in den Fokus von Ärzten und Therapeuten gerückt – beim Menschen wie beim Hund. Sowohl die vielen wichtigen Funktionen der Faszien als auch die relativ junge Erkenntnis, dass dieses unscheinbare, netzartige Geflecht, welches den Körper umhüllt, ihn durchzieht und zusammenhält, gleichzeitig einen Abstand zwischen den Knochen gewährleistet und den aufrechten Gang ermöglicht, fasziniert auch die Veterinärmedizinerin und Tierosteopathin Dr. Franziska Hauswirth Reich. »Es hat mein Anatomie-, Biomechanik- und Physiologieverständnis komplett auf den Kopf gestellt. Denn ohne dieses Netz fände keine Kommunikation im Körper statt, er würde sogar in sich zusammenfallen.« Dieses Netz könne man sich als ein spinnennetzartiges Grundgerüst vorstellen, das in einer gelartigen Substanz schwimmt. »In seine Fasern sind alle anderen Strukturen wie Knochen, Organe, Gefäße, Nerven etc. eingebettet.«

Merle: Umstrittene Fellfarbe – mit Folgen

Merle-Hunde liegen im Trend. Ihre reizvolle Fellzeichnung, blaue oder unterschiedliche Augenfarben begeistern immer mehr Hundehalter. Mit dem Gen, das den Tieren ihr außergewöhnliches Aussehen schenkt, sollte äußerst vorsichtig umgegangen werden – es birgt gesundheitliche Risiken. Australian Shepherd, Border Collie, Dackel, Havaneser, Französische Bulldogge und Shetland Sheepdog – immer mehr Hunde sieht man im sogenannten Merle-Muster. Diese spezielle Fellzeichnung lässt Fellbereiche, die das schwarz-braune Pigment Eumelanin enthalten, marmoriert aussehen: Bei schwarzen Hunden zeichnet sich das typische Muster durch unregelmäßig verdünnte, zerrissen wirkende graue Flecken aus. Bei braunen Hunden sieht man hellbraune bis beige Flecken. Oftmals haben die Vierbeiner blaue oder blaumarmorierte Augen, was sie noch »trendiger« macht.

Wasserratte oder Landei? – Was Sie über schwimmende Hunde wissen sollten

Manche Hunde schwimmen wie Fische im Wasser, einige hingegen drohen rasch unterzugehen. Andere bleiben dem kühlen Nass lieber ganz fern. Wie es um die Fähigkeiten unserer Vierbeiner im Wasser steht und worauf man beim Hundeschwimmen achten sollte. Kaum entdeckt Liz das kühle Nass, ist sie auch schon drin. Kein Tümpel ist ihr zu klein, um sich in seinem Wasser zu erfrischen. Auch bei Seen kennt sie keinen Halt und schwimmt schnurstracks eine Runde. Im Wasser ist die Labrador-Hündin in ihrem Element. Retriever sind bekannt für ihre Liebe zu Wasser, doch sind sie eigentlich keine Wasserhunde. Im Sinne der FCI-Klassifikation (Fédération Cynologique Internationale, der größte kynologische Dachverband) gehören zu den Wasserhunden sieben andere Hunderassen aus ebenso vielen Ländern. Doch auch Labradore wie Liz, Neufundländer oder Pudel besitzen eine eindeutige Affinität für Wasser. Teich, See, Fluss oder Meer – erblicken die Vierbeiner Wasser, geht ihnen das Herz vor Freude über. Sie wollen schwimmen.

Der kleine Wolf: Das, was Mensch & Hund gemeinsam ist

Der Ethopädagoge Hubert Asam lehrt artgerechte Erziehung. Sie beruht auf innerartlicher Kommunikation und dem Leben als Gemeinschaft. Macht man es richtig, klappt das Leben mit dem Hund – ganz ohne Leine. »Das Wesen der Hunde ist Teilen«, so Asam im WUFF-Interview. Zu teilen sei ihnen angeboren. Dieses Prinzip wahrzunehmen und umzusetzen kann bei Hund und Mensch viel bewirken. Als »Kleiner Wolf« bezeichnet Asam das, was Hund und Mensch gemeinsam ist. »Kleiner Wolf« heißt mittlerweile auch ein Netzwerk von Menschen, die diese Philosophie und daraus resultierende Handlungspraxis unterstützen und lehren. Als Hundetrainer möchte sich Hubert Asam nicht verstehen. Schon das Wort an sich zeugt für ihn von einem Denkfehler. Ungeachtet der angewandten Technik impliziert »Hundetraining« für Hubert Asam, dass das Problem beim Hund läge: Der Trainer signalisiert dem Hund, dass dieser etwas für den Menschen tun muss. Macht er es, wird er belohnt. Macht er es nicht, wird er bestraft oder im schlimmsten Fall ignoriert. Hierbei ist die Motivation stets die Belohnung, welche der Hund am Ende erhält. Apportieren wird zu einem Befehl, der den Hund aus seiner freien Entscheidung heraus dazu zwingt, etwas zu tun, das ihm sinnlos erscheint.

Blau – Silber – Isabell: Wunderschön, aber riskant

Hunde mit silbern oder bläulich schimmerndem anthrazitfarbenem Fell sehen edel und wunderschön aus. Was viele jedoch nicht wissen: Hunde in solchen extravaganten Farben wie »Silber« und »Blau« können unter gesundheitlichen Problemen dramatischen Ausmaßes leiden. Hunderassen in außergewöhnlichen Fellfärbungen liegen seit Längerem im Trend. Immer öfters sieht man Französische Bulldoggen in »Blau« oder Labrador Retriever in den Farben »Silber«, »Charcoal« und »Champagner«. Oftmals liegt der Kaufpreis dieser Hunde sogar höher als der »normaler« Fellfarben. Exklusivität hat ihren Preis, in diesem Fall einen sogar extrem hohen: Die veterinärmedizinischen Kosten für einen solchen Hund können ebenso wie sein individuelles Leid ins Unermessliche steigen. Mit ihrer Fellfarbe kann nämlich die schwere Hauterkrankung Farbmutantenalopezie (kurz CDA für Color Dilution Alopecia) einhergehen.

Lärmangst: Die Angst vor Geräuschen

Silvester steht vor der Tür – der Tag, an dem geräuschsensible Hunde besonders leiden. Manche haben sogar regelrecht Angst vor dem Zischen und Knallen. Dahinter steckt zwar ein evolutionärer Grund. Für betroffene Vierbeiner kann dies jedoch zur körperlichen und psychischen Qual werden. Halter können helfen. Sobald es anfängt zu donnern und zu blitzen, ist die freundliche, neugierige Mischlingshündin Nala wie ausgewechselt. Sie zittert und verkriecht sich ängstlich in ihr Körbchen. Wie viele betroffene Hunde hat auch Nala nie eine schlechte Erfahrung bei Gewitter erlebt. Was ihrer Halterin jedes Mal das Herz bricht, hat einen evolutionären Hintergrund, erklärt die Verhaltensbiologin Dr. Stefanie Riemer. »Plötzlich auftretende Reize oder laute Geräusche sind oftmals mit einer drohenden Gefahr verbunden. Bei ihnen mit Angst zu reagieren ist aus evolutionärer Sicht sinnvoll, denn die Angst hilft, die Gefahr zu vermeiden.« Die Vermeidung solcher Gefahrenquellen oder die Flucht vor ihnen war somit früher eine sinnvolle Verhaltensantwort.
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