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Designer dogs – Was steckt dahinter?

Es ist ein spannendes Thema zwischen Emotionen und Kontroversen: Die Einkreuzung in der Rassehundezucht. In diesem Artikel geht es um eine ­Kreuzungsform, zu der bspw. der Labradoodle gehört, dessen Erfinder, der Australier Wally Conron, letztlich die Lawine der dann sogenannten Designerdogs ausgelöst hat. Die Expertin für Tierzucht und Genetik, Prof. Dr. Irene Sommerfeld-Stur erklärt das…

Optik statt Funktion: Die genetische Sackgasse der Hundezucht. Und Lösungsansätze!

Die emeritierte Professorin für Tierzucht, Dr. Irene Sommerfeld-Stur, analysiert die Ursachen und die Folgen bisheriger Rassehundezucht, in der es vielfach weniger um Gesundheit und Fitness der Hunde geht als um eine (oft mit lebenslangem Tierleid verbundene) »Schönheit«. Als die beiden Hauptprobleme identifiziert die Autorin demnach eine nicht mehr funktionsangepasste Selektion nach rein optischen Kriterien, sowie die Zucht in kleinen geschlossenen Populationen. Lösungsansätze sieht die Wissenschaftlerin in drei Bereichen, deren wichtigster eine verbandsunabhängige Qualifikationsanforderung in Bezug auf genetisches bzw. veterinärmedizinisches Wissen an Züchter, Zuchtfunktionäre bzw. Zuchtrichter ist. Weitere Maßnahmen wären die Abkehr von einer vorwiegend auf Ausstellungserfolgen basierenden Selektion hin zu einer mehr gesundheitsorientierten Zucht und aufgrund des bei manchen Rassen bereits irreversiblen Verlustes genetischer Vielfalt letztlich eine Abkehr vom Reinrassigkeitsdogma, also eine – allerdings kontrollierte – Öffnung von Rassepopulationen, was sorgfältiger Überlegungen und Strategien bedarf, doch für viele Rassen die einzige Möglichkeit ist, aus der genetischen Sackgasse der Reinzucht mit all ihren Problemen wieder herauszukommen. Es waren einmal zwei Spezies. Homo Sapiens oder Mensch, die eine, Canis Lupus oder Wolf, die andere. Sie lebten lange Zeit mehr oder weniger nebeneinanderher. Da sie teilweise Nahrungskonkurrenten waren, gingen sie sich eher aus dem Weg, gelegentlich wurde ein Vertreter der einen Art zum Opfer der anderen Art. Im Großen und Ganzen hatten sie wenig miteinander zu tun. Bis es eines Tages – wann genau das war, weiß man bis heute nicht genau – zu einer Annäherung kam. Genauso wenig ist es gesichert, wie es zu dieser Annäherung kam. Ob besonders tapfere Vertreter der Spezies Wolf es wagten, sich menschlichen Siedlungen zu nähern und sich an den Abfällen bedienten, ob verwaiste Wolfswelpen von menschlichen Müttern aufgezogen wurden oder ob irgendwelche anderen Verbindungen gezielt oder zufällig zustande kamen, ist bis heute Gegenstand wissenschaftlichen Diskurses.

Was ist ein schöner Hund?

Schönheit liegt im Auge des Betrachters – dieser Gedanke mag einem schon durch den Kopf gehen, wenn man durch die Hallen einer Hundeausstellung spaziert. Denn das, was man dort so zu sehen bekommt, hat mit dem üblichen, von Ästhetik geprägten Schönheitsbegriff in vielen Fällen kaum mehr etwas zu tun. Dabei spielt Schönheit im weiteren Sinn bei Hundeausstellungen eine sehr wichtige Rolle. Welcher Hund schön ist, wird allerdings durch den jeweiligen Rassestandard bzw. durch dessen Inter­pretation durch den sog. Formwertrichter definiert. Ein Hund, der vom Rasse­standard abweichende Merkmale zeigt, wird auf einer Hundeaus­stellung schlecht bewertet und bekommt ­keine Zuchtzulassung. Das macht grundsätzlich auch Sinn, denn der Rassestandard beschreibt, wie ein der Rasse entsprechender Hund auszusehen hat. Die Basis von Rasse­standards ist in den meisten Fällen die ursprüngliche Verwendung der jeweiligen ­Rasse. Und dabei gilt das Prinzip: »Form ­follows function«. Der Körperbau eines Hundes sollte also den Anforderungen entsprechen, die an ihn im Rahmen seiner Verwendung gestellt werden. Nach diesem Grundsatz wurden Hunde über viele Jahrtausende hinweg gezüchtet. Auch wenn dabei von Zucht im heutigen Sinn nicht die Rede sein kann. Ausstellungen oder Leistungsprüfungen gab es nicht, die Selektion erfolgte wohl in erster Linie auf der Basis mehr oder weniger natürlicher Auslesemechanismen. Dabei hatten einfach diejenigen Hunde, die die an sie gestellten Anforderungen am besten bewältigten, die besten Chancen sich fortzupflanzen. Im einfachsten Fall wohl dadurch, dass sie auf Grund ihrer Verwendbarkeit ­spezielle Zuwendung in Form von ­Futter oder Schutz bekamen. Aber auch gezielte Selektion fand in ­erster Linie auf der Basis bestimmter ­Leistungen statt.

Gene und Umwelt – ein erfolgreiches Team

Foto: javier Brosch Hüftgelenksdysplasie ist eine Erkrankung, die sowohl genetisch bedingt ist, aber durch Optimierung der Umwelt z.B. in Form von restrik­tiver Fütterung einer ­Modifikation zugänglich ist. Foto: Mikkel Bigandt Die spannende Welt der Epigenetik – wie eine Hundemutter ihre Welpen aufzieht, hat z.B. einen…
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