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Zu alt für einen Hund? Zu viel des Guten …?

Zu viel des Guten. Möglicherweise gut gemeinte – zu hohe – Anforderungen an potenzielle Interessenten dezimieren die Vermittlungschancen für Hunde im Tierschutz. Weltweit fristen herrenlose oder gar misshandelte Tiere in überfüllten Auffangstellen ihr Leben oder sind vom Einschläfern bedroht. Es steht außer Frage, dass Tierschützer wunderbare Arbeit leisten, um diesen bedauernswerten Geschöpfen zu helfen und möglichst ein neues Zuhause für sie zu finden. Jedoch sollten die einzelnen Organisationen ab und an überprüfen, ob jede ihrer Anforderungen an einen potenziellen Interessenten für eine erfolgreiche Vermittlung wirklich sinnvoll ist.

Altersdiskriminierung

Nach dem Tod meines Rüden suchte ich nach einem neuen vierbeinigen Gefährten. Aus Überzeugung wollte ich kein Tier vom Züchter und so begann ich die Tierschutzseiten im Internet zu durchforsten. Zwei Tierschutzhunde hatte ich in der Vergangenheit bereits bei mir aufgenommen, sogar zu Rettungshunden ausgebildet und sie viele Jahre an meiner Seite gehabt. Auf einem Portal für Tierschutzhunde fündig geworden, informierte ich mich bei der betreffenden Organisation über die Details und musste überrascht feststellen, dass ich mit 62 Jahren tatsächlich »zu alt für einen Tierschutzhund« sein sollte. Es gibt beispielsweise kein Höchstalter für die Kandidatur zum US-Präsidenten (aktuell: Joe Biden 77, Bernie Sanders 78).

Gemeinsam sind (wären) wir stark! Loyalität unter Hundehaltern

Einen Hund zu erziehen, ist wahrlich kein Zuckerschlecken und die Anforderungen und deren Umfang an den jeweiligen Hundehalter sind so unterschiedlich wie die Charaktere der einzelnen Hunde. Sollten wir Hundemenschen das nicht eigentlich wissen und uns dementsprechend gegenseitig unterstützen, anstatt uns kritisch zu bewerten? Es ist manchmal schon schwer zu ertragen, dass unsere Hunde in der Öffentlichkeit immer wieder unter Generalverdacht gestellt werden und selbst mancher unangeleinte Hund, sei er noch so gehorsam, argwöhnisch beäugt wird. Sogar bei Tierschützern werden unsere Gefährten meist als weniger schützenswert eingestuft als Feldhamster, Frösche, Fledermäuse & Co. Hunde gelten eher als Störenfriede denn als gleichberechtigte Mitbenutzer von Wald und Flur. Dass auch Hunde Tiere sind und eine artgerechte Haltung mit Freilauf in Mutter Natur benötigen, scheint manchmal aus dem Fokus zu geraten.

Vermenschlichung: Mal aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet

Tagein tagaus steht die Vermenschlichung des Hundes am Pranger. Unser Verhalten, dem Hund in vielen Situationen zuzuschreiben wie ein Mensch zu denken beziehungsweise zu empfinden, steht nicht zu Unrecht in der Kritik. Doch liegen wir dabei wirklich immer falsch? Ein genauerer Blick lohnt sich! Per Definition laut Wikipedia bedeutet Vermenschlichung (Anthropomorphismus) »das Zuschreiben menschlicher Eigenschaften gegenüber Tieren, Göttern, Naturgewalten und Ähnlichem. Die menschlichen Eigenschaften werden dabei sowohl in der Gestalt als auch im Verhalten erkannt bzw. angenommen.«

Die Flächensuche: Vom Beschäftigungs-Quickie bis zum anspruchsvollen Freizeitspaß

Das Leben hält immer Überraschungen für uns bereit; leider nicht immer nur die besten. Hatte man sich heute vorgenommen, mit dem Hund einen ausgiebigen Waldspaziergang zu machen, ihn mit interessanten Spielchen zu erfreuen, um ihn so richtig auszulasten, muss nun das Kindergartenkind aufgrund eines Coronafalles unvermittelt abgeholt werden, beim Partner wird es im Büro später und die Waschmaschine hat, natürlich knallvoll mit triefend nasser Wäsche, auch noch ihren Geist aufgegeben. Wo da noch angemessen Zeit für den Vierbeiner hernehmen? Ideal, wenn man mit dem Hund bereits eine Beschäftigungsart aufgebaut hat, die ihn selbst mit nur relativ kurzen Sequenzen mental auslasten kann. Flexibilität in Perfektion – Die Flächensuche ist ein absoluter Tausendsassa unter den Beschäftigungsmöglichkeiten und lässt sich auf die aktuellen Bedingungen für Hund und Mensch jederzeit und immer wieder aufs Neue anpassen.

Im Hier und Jetzt

Wie oft hört oder liest man, dass Hunde einzig im Hier und Jetzt leben würden. Doch muss man diese Aussage differenziert betrachten, denn wir wissen alle nur zu gut, dass auch Hunde aus vergangenen Erlebnissen ihre Schlüsse ziehen und diese immer wieder miteinbringen, was gut aber leider oft auch allzu schlecht sein kann. Wie bei uns Menschen auch, ist Vergangenes noch lange nicht vergessen. Erfahrungen fließen immer mit ein. Reagiert Ihr Hund, wenn Sie die Kühlschranktür öffnen? Ganz sicher, denn er hat die Erfahrung gemacht, dass die Chance, dabei etwas abzubekommen, zumindest gelegentlich besteht. Kommt Ihr Vierbeiner, sofern er zu den sensibleren Exemplaren zählt, vielleicht zwei bis drei Tage etwas zögerlich zu Ihnen, nachdem Sie ihm ungewollt durch eine elektrische Aufladung einen kleinen Schlag verpassten? Verständlicherweise ja! Auch wissen beispielsweise unsere tierischen Gefährten schon beim sich von Weitem nähernden Artgenossen ganz gut, ob es sich um den bekannten Hundekumpel handelt, mit dem sie schon vielfach toben konnten und deshalb auch frontal auf ihn zusprinten können, während ein fremder Hund ein vorsichtiges Herantasten erfordert. Wir können das endlos weiterführen. Natürlich verarbeitet der Hund seine Erfahrungen. Gerade Halter eines Tierschutzhundes können oft ein Lied davon singen; wenngleich es sich manchmal eher um ein Klagelied handelt. Jede Art von Erlerntem ist in gewisser Hinsicht auch ein Blick in die Vergangenheit. Gerade schlechte Erfahrungen setzen manchem Vierbeiner sogar lebenslang zu. Insofern lässt sich ganz sicher nicht im wahrsten Sinne des Wortes feststellen, unsere tierischen Gefährten lebten generell »im Hier und Jetzt« und man könne immer wieder ganz neu mit ihnen beginnen.

Notfallplan … für brenzlige Situationen

Silvester steht vor der Tür – der Tag, an dem geräuschsensible Hunde besonders leiden. Manche haben sogar regelrecht Angst vor dem Zischen und Knallen. Dahinter steckt zwar ein evolutionärer Grund, für betroffene Vierbeiner kann dies jedoch zur körperlichen und psychischen Qual werden. Halter können helfen. Das Leben hält immer Überraschungen bereit, doch leider sind diese nicht nur positiver Natur. Wir alle, auch unsere Hunde, werden ab und an von unangenehmen Situationen völlig überrumpelt. Was, wenn der Hund damit überfordert ist und plötzlich ausrastet? Martina Stricker erläutert hier ein praxiserprobtes Konzept um solche Situationen schnell zu entschärfen. Aus heiterem Himmel Wohl gemerkt: Es geht hier nicht um vermeintliche Gefahren, um potenzielle Angstauslöser, die den einzelnen Hund immer und immer wieder aufs Neue überfordern, denn diese benötigen ein ausgeklügeltes, oft langwieriges Training zum schrittweisen Abbau der Furcht. Es geht um ganz unerwartet auftretende Konstellationen, die so außergewöhnlich sind, dass auch der umsichtige Hundehalter bislang nicht auf die Idee gekommen wäre, den Hund sorgfältig und strukturiert an derartige Reize heranzuführen. Es geht um Akuthilfe in unausweichlichen Situationen, die den Hund mental zutiefst stressen.

… Schweigen ist Gold: Nonverbal kommunizieren

Nonverbale Kommunikation wirkt auf mehreren Ebenen mit nicht zu unterschätzendem Effekt. Parallel zur Sprache kann sie unseren Worten Nachdruck verleihen, genauso gut aber auch deren Wirkung abschwächen, ja, sogar boykottieren. Da unsere menschliche Sprache dem Hund nicht in die Wiege gelegt und somit für ihn schwer und nur eingeschränkt zu erlernen ist, liegt es nahe, darüber nachzudenken, der nonverbalen Kommunikation den Vorzug zu geben oder ihr sogar Exklusivität einzuräumen. Der (weitgehende) Verzicht auf Sprache hat in der Praxis jedoch noch einen sehr wirkungsvollen Nebeneffekt: Wir Menschen fokussieren uns dann intensiv auf uns und unseren tierischen Gefährten, was er definitiv registriert und honoriert. Sprache bildet nur eine Facette im großen Spektrum der Signale des Informationsaustausches. Isoliert gibt es sie kaum. Selbst wenn man einen Passanten nach der Uhrzeit fragt und dieser nur die reine Zeitangabe liefert, registriert man, zumindest unterbewusst, ob er entspannt, in Eile, genervt oder freundlich auf die Frage reagiert, ob es sich um einen Mann, eine Frau oder ein Kind handelt und, und, und. Je intensiver eine Beziehung zum Gesprächspartner bereits besteht, desto weniger wichtig ist das einzelne gesagte Wort, denn es ist in vielfältiger Weise in Erfahrungswerte eingebettet. Ein und dieselbe Bemerkung wird beim ungeliebten Nachbarn als Kritik empfunden, beim Freund als Witz aufgefasst oder verliert beim Fremden möglicherweise völlig an Bedeutung.

Der feine Unterschied: Pedanterie oder Präzision?

Wir lieben unsere Hunde, möchten an unserer Seite einen echten Gefährten und kein eingeschüchtertes Geschöpf. Kadavergehorsam, Dressur und Rechthaberei liegen uns fern. Da sind wir uns sicher einig. Doch lohnt sich ein genauerer Blick auf den Unterschied zwischen Pedanterie und Präzision. Genauigkeit verhilft unseren Hunden zu schnellerem Verständnis, hält uns aber auch den Rücken frei für die wichtigen Dinge des Lebens. Drill der alten Schule Die Zeiten, in denen der Hund beim »Fuß-Laufen« fast am Knie seines Menschen kleben oder beim »Down« die Nase zwischen den Beinen an den Boden drücken musste, sind glücklicherweise vorbei. Die früher verbreitete Ansicht sogenannter Experten, man müsse den Hund brechen, um ihm ganz klar zu zeigen, wer das Sagen hat, dreht einem selbst nachträglich noch den Magen um. Natürlich lehnen wir solche Ansichten strikt ab. Wir bauen zu Recht auf die Entwicklung einer tiefen Verbundenheit, nicht auf devote Unterwerfung.

Auf Wolke 7 … Kuschelfaktor oder Erziehungsfauxpas?

Der geliebte Vierbeiner, genüsslich auf der Couch an uns gekuschelt, die Nase zwischen Decke und Kissen gedrückt, ist ein Bild für Götter. Es wärmt uns nicht nur im übertragenen Sinn das Herz, sondern lässt es sogar medizinisch von diesen wohligen Gefühlen, die dieser Anblick bei uns hervorruft, profitieren. Der Blutdruck sinkt, Stress wird abgebaut. Was liegt näher als die Anwesenheit des Hundes neben uns auf der Couch einfach nur in vollen Zügen zu genießen? Stimmt, wäre da nicht das schlechte Gewissen. Darf ich mir als verantwortungsvoller Hundehalter diesen Luxus wirklich gönnen? Stelle ich damit nicht meine Position dem Hund gegenüber in Frage? Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Corona bedingten Abstandsregeln lassen unweigerlich Distanz zu unseren Mitmenschen aufkommen. Wir müssen uns gegenseitig schützen. Das ist nötig, sinnvoll, aber leider auch irgendwie traurig. Es finden kaum noch private Besuche statt. Die geliebten Gespräche mit Bekannten im Wohnzimmer müssen aufgrund des Risikos am Telefon stattfinden. Weihnachten steht vor der Tür. Dieses Jahr kommt möglicherweise nur ein Teil der Familie, da es dem Einen oder Anderen nicht vergönnt sein wird, aufgrund der Pandemie zu reisen.

Der aufgeregte Hund: Ein Tanz auf dem Vulkan

Eben noch hat man sehr erfolgreich mit dem Hund Neues eingeübt und schon ist er wieder auf 180, springt hektisch herum und kann sich nicht mehr konzentrieren. Wieso scheint unser tierischer Gefährte alles zu begreifen und es dann doch vorübergehend wieder vergessen zu haben? Zu Hause gerade noch ganz entspannt, lösen draußen ein am Horizont auftauchender Artgenosse, ein Traktor oder ein Fahrrad explosionsartige Reaktionen aus. Was hat man nur wieder falsch gemacht? Martina Stricker erklärt, wieso der aufgeregte Hund besondere Anforderungen an seinen Menschen stellt und mit welchen Schritten und Strategien man dem Problem begegnen kann. Ist man Halter eines aufgeregten Hundes, sieht man sich tagtäglich vielfältigen Ratschlägen von allen Seiten ausgesetzt. Doch wer selbst ein entspanntes Exemplar sein Eigen nennt, kann sich einfach nicht vorstellen, mit welchen Reaktionen man es zu tun hat, wie intensiv man trainiert und wie oft man recht verzweifelt auf der Stelle tritt. Die sicher oft gut gemeinten Ratschläge verunsichern den so gebeutelten Hundehalter nur noch mehr und lassen immer wieder Zweifel am eigenen Vorgehen aufkommen. Lassen Sie sich nicht durch Äußerungen beeindrucken, die Lage sei mit ein, zwei Kniffen zu bereinigen. Hier spricht ein Blinder von der Farbe.
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