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Staffordshire Bullterrier: Kinderliebes Kraftpaket

Er sieht aus wie ein kleines Kraftpaket und wird doch im Herkunftsland der Rasse als »Nanny Dog« (»Kindermädchen-Hund«) bezeichnet, weil er gelassen und besonders liebevoll zu Kindern sei, was auch ausdrücklich im ­Rassestandard vermerkt ist. Doch weil ­unbedarfte Politiker, getrieben von der Boulevard­presse, ihn auf Rasselisten ­setzten, wurde er in der Öffentlichkeit zu einem »Kampfhund« gestempelt. Dass er alles andere als ein solcher ist, ist einhellige Meinung aller Wissenschaftler und anderer Experten. Der Staffordshire Bullterrier war eine der Lieblingsrassen von Dr. Dieter Fleig, dem Gründer und bis zu seinem Tod Leiter des Kynos Ver­lages. Dies hat er auch mehrmals WUFF-Redakteuren gegenüber betont. Ein von Fleig 1988 geschriebenes Buch über die Rasse hatte auch großes Interesse im angloamerikanischen Raum gefunden. Dann übersetzte Fleig das Buch von Danny Gilmour über den Staffordshire Bullterrier ins Deutsche und brachte es 1996 im Kynos Verlag heraus. Diese beiden Bücher gelten noch heute als Standardwerke der Rasse und enthalten viele Informationen, gerade auch zur Geschichte.

Folgen rassespezifischer Hundeverordnungen – Ein Update

Wissenschaftler aus den Bereichen der Risikoforschung und Risikobewertung, der öffentlichen Sicherheit und der Humanmedizin dreier skandinavischer Universitäten haben mit einer neuen Methodik die Folgen der 2010 eingeführten rassespezifischen Hundeverordnung in Dänemark evaluiert, die als eine der strengsten in Europa gilt. Rassespezifische Hundegesetzgebungen, also solche, die auf bestimmte Hunderassen und deren angenommene Gefährlichkeit abzielen, sind seit dem tödlichen Beißunfall durch zwei Hunde in Hamburg im Jahr 2000 mehr oder weniger konstant Thema der Politik und Medien, vor allem in Österreich und Deutschland. Ziel dieser rassespezifischen Gesetze ist es, das Risiko und somit die Zahl an Hundebeißunfällen zu reduzieren. Dies ist etwas, das sich klar messen lässt, natürlich unter Berücksichtigung allgemeiner Trends. Allerdings – gerade weil mittlerweile viele wissenschaftliche Studien einen fehlenden Einfluss rassespezifischer Hundegesetzgebung auf die Zahl an Hundebeiß­unfällen nachgewiesen haben, stellt sich die Frage, warum nur wenige Behörden davon wieder abrücken, so wie dies bspw. einige deutsche Bundesländer sowie Holland, das 2009 die 1993 eingeführte »Rasseliste« wieder abgeschafft hat, getan haben. Dass also trotz nachgewiesener fehlender Wirkung weiterhin an rassespezifischen Verordnungen festgehalten wird, muss Gründe haben, die außerhalb des Ziels dieser Verordnungen liegen. Welche Gründe können das sein?

Gassigehen: Was motiviert und was hält ab?

Neben dem Futter und dem Sozialkontakt ist die dritte Säule einer verantwortungsvollen Hundehaltung die ausreichende Bewegung des Hundes. Damit jedoch sei es bei vielen Hundehaltern nicht so gut bestellt, gut 40% würden mit ihrem Vierbeiner nicht regelmäßig Gassi gehen, so eine Studie. Was motiviert also Halter, mit ihren Hunden regelmäßig Gassi zu gehen, und was hält sie davon ab? WUFF-Herausgeber Dr. Hans Mosser hat einige Studien über dieses Thema recherchiert und deren Ergebnisse für Sie zusammengefasst. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt für Erwachsene eine körperliche Aktivität von 150 Minuten pro Woche (WHO 2016). Regelmäßig ausreichende Bewegung ist bekanntermaßen wirksam zur Vorbeugung einer Reihe von Erkrankungen, v.a. des Herz-Kreislaufsystems, aber auch von verschiedenen Krebserkrankungen. Es ist daher das Bestreben der Verantwortlichen für die öffentliche Gesundheit, Bewegung zu fördern. Den von der WHO empfohlenen Wert von 150 Minuten pro Woche, also knapp 22 Minuten täglich zu erreichen, dürfte für Hundehalter wohl kein Problem sein. Denkt man. Tatsächlich aber gehen nur 60% der Frauchen und Herrchen mit ihrem Vierbeiner regelmäßig Gassi , wie eine Auswertung von 29 Studien über körperliche Aktivität von Menschen mit und ohne Hund aufzeigt (Christian 2013). Trotzdem zeigen aber Studien insgesamt, dass Menschen mit Hund körperlich deutlich aktiver sind als Menschen, in deren Haushalt kein Hund lebt (Cutt 2007, Feng 2014, Christian 2013). Diese vermehrte Bewegung ist allerdings nur bei einem Teil der Hundehalter durch das Gassigehen bedingt. Denn immerhin gehen 40% zwar nicht regelmäßig Gassi, sind aber trotzdem körperlich aktiver als Menschen ohne Hund. Das lässt sich vielleicht dahingehend interpretieren, dass Menschen, die grundsätzlich aktiver sind, sich eher einen Hund anschaffen. Dennoch bleibt die Frage, warum gehen so viele Hundehalter mit ihrem Hund nicht regelmäßig Gassi?

Meine Welt, Deine Welt – Die gemeinsame Realität von Mensch & Hund

Leben Mensch und Hund jeweils in ­Parallelwelten? Oder gibt es das, was die psychologische Wissenschaft als gemeinsame Realität (shared reality) bezeichnet, auch zwischenartlich? Als gesellschaftlich verfasstes Lebewesen steht der Mensch stets im Austausch mit anderen, ja, er kann sich auch nur so entwickeln. Damit befinden wir uns in einer gemeinsamen Wirklichkeit mit jenen, mit denen wir interagieren. Mit ihnen teilen wir bestimmte innere Zustände, wie bspw. Gefühle, Werte oder Überzeugungen. Anders wären Freundschaft und Kommunikation, ja, überhaupt das gesamte soziale Leben nicht möglich und würden wir auch die Wirklichkeit nicht verstehen.

Aus Wolf wird Hund – Warum kam es zur Domestikation?

Themenschwerpunkt: Der Wolf Wann, wo und wie die Domestikation des Wolfes zum Hund stattgefunden haben soll, dazu gibt es viele interessante Theorien. Auf die Frage warum es überhaupt dazu gekommen ist, gibt es meist nur eine funktionelle Antwort: der Hund als Jagdgehilfe und/oder Wächter des Menschen. Doch ist das wirklich der Grund? Oder ist das nicht vielmehr erst die Folge der Domestikation? Denn um Jagdgehilfe des Menschen sein zu können, musste die Domestikation im Wesentlichen ja bereits abgeschlossen sein. Was also ist wirklich der Ursprung der Domestikation? Es ist gut 20 Jahre her, als ich mit dem 2003 verstorbenen Wolfsforscher, Autor und Filmemacher Erik Zimen anlässlich eines Symposiums im kleinen Städtchen Wissen im Westerwald ein langes Gespräch hatte, in dem er mir seine Theorie zur Domestikation bis ins Detail erläuterte. Und sie einige Monate später dann auch in WUFF publizierte (Zimen 1996). Während die gängigen Theorien dazu funktioneller Natur sind, also bspw. der Hund als Jagdhund, Wachhund oder Suchhund, ist Zimen von der zunächst zweckfreien Domestikation überzeugt.

Wir verstehen uns – Empathie zwischen Hund & Mensch

Themenschwerpunkt: Die Gefühlswelt der Hunde Wissen und ethisches Handeln hängen untrennbar zusammen. Denn wie wir mit Tieren umgehen, hängt davon ab, wie wir über sie denken. Und wie wir über sie denken, davon, was wir über sie wissen. Unser Wissen über Tiere, im Besonderen auch über Hunde, hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Gerade auch im Bereich der Kognition und Gefühle im Zusammenleben mit Menschen. War das Thema Empathie (Begriffsklärung siehe Kasten rechts) ursprünglich eines der Philosophen, ab der Neuzeit auch der Psychologen, ist es seit wenigen Jahrzehnten auch eines der Biologen geworden. Für diese umfasst Empathie ein sehr breites Spektrum zwischen der automatischen emotionalen Aktivierung eines Lebewesens als bloße Reaktion auf die Emotion eines anderen (emotionale Übertragung) bis hin zu dem Punkt, wo ein Lebewesen die Perspektive eines anderen erkennen und sie sogar selbst einnehmen kann, sich also in komplexer Weise in das andere Lebewesen hineinzudenken vermag (komplexe Empathie).

West Highland White Terrier – Raubzeugscharfer Schmusehund …

Jeder glaubt ihn zu kennen, weil er seit rund 120 Jahren als weißes Pendant – gemeinsam mit seinem schwarzen Verwandten, dem Scottish Terrier – das Label der Scotch Whisky-Marke Black & White schmückt: Der West Highland White Terrier. Ein süßes, kuscheliges Hündchen sei er, hört man immer wieder. Doch mit dieser Einschätzung der Rasse liegt man ziemlich daneben. Wach, mutig und raubzeugscharf soll er sein und sein Deckhaar harsch. Zugleich aber ein freundlicher Geselle, selbstbewusst und vor allem keck, wie ihn schon ein Tiermaler 1839 als Gegenpol zur „Würde“ des Bloodhounds porträtierte. Der West Highland White Terrier trägt den Ort seines Ursprungs im Namen: Es sind die schottischen Highlands, karge heidekrautbewachsene Hügel, Berge, Hochmoore und Täler mit wilden fischreichen Flüssen. Sieben Monate Winter, mit manchmal Temperaturen von minus 20 Grad erschwerten das Leben der wenigen Bewohner, die meist Schafe züchteten. Als Hauptfeind der neugeborenen Lämmer wurde der Fuchs gnadenlos bejagt, wofür man auch niederläufige Terrier einsetzte. Dafür waren aber nur leistungsfähige Hunde zu gebrauchen, weshalb man immer nur die jeweils besten verpaarte. Je nach Region bildeten sich auf diese Weise vier schottische Terrierrassen heraus: Es sind dies der Cairn, der Westhighland White, der Skye und der Scottish Terrier, wovon der erstgenannte der älteste und Vorfahre der anderen sein soll.

Liebe gegen Leckerli

Erkauf von Zuneigung durch Futter und Leckerli?

Ist das Sich-Erkaufen hundlicher Zuneigung durch Futter und Leckerli eine der Ursachen der steigenden Zahlen von Übergewicht und Fettleibigkeit? Wissenschaftler weisen auf einen Zusammenhang hin, der nicht unterschätzt werden sollte. Übergewicht und Fettleibigkeit gelten nicht nur bei Hunden als eines der größten Gesundheitsprobleme. Eine der umfassendsten Studien in 195 Ländern zum Ausmaß der Fettleibigkeit beim Menschen kommt für das Jahr 2015 zum Ergebnis, dass weltweit rund 107 Mio. Kinder und 603 Mio. Erwachsene davon betroffen sind (Afshin 2017). In mehr als 70 Ländern habe sich die Häufigkeit gegenüber 1980 sogar verdoppelt. Global sollen 4 Mio. Todesfälle auf die Ursache Fettleibigkeit zurückzuführen sein, zwei Drittel davon auf durch Übergewicht verursachte Herz-Kreislauferkrankungen. An der von Bill und Melinda Gates teilfinanzierten Studie haben 124 Universitäten und mit öffentlicher Gesundheit befasste Institutionen teilgenommen.

Nachhaltiges Abnehmen

Gewichtsreduktion bei Hund & Mensch

Ist Übergewicht oder Fettleibigkeit bei meinem Hund vernachlässigbar? Sinkt nicht seine  Lebensqualität, wenn ich ihn beim Fressen einschränke? Wie kann ich nachhaltiges Abnehmen erreichen, nicht nur bei meinem Hund ...? Welche Antworten die Wissenschaft dazu anbieten kann, erklärt Herausgeber Dr. Hans Mosser. Fettleibigkeit gilt heute als eines der großen – ungelösten – Probleme im Gesundheitswesen (Raubenheimer 2015). Dass die Rate an Übergewicht und Fettleibigkeit trotz zahlreicher Abnehm-Programme stetig ansteigt, zeigt deren Unvermögen. Und es zeigt, dass neue Lösungsstrategien gefunden werden müssen. Bloße Energiereduktion durch Nahrungseinschränkung ist – allein für sich genommen – für Viele mangels Nachhaltigkeit keine Option mehr. In diesem Artikel wird es um zwei Aspekte gehen:

Ein „Fress-Gen“ beim Hund?

Ursachen von Übergewicht bei Hund (& Mensch)

Übergewicht und Fettleibigkeit haben beim Hund ähnliche Ursachen wie beim Menschen, doch spielt hierbei die Hund-Halter-Beziehung eine größere Rolle. Darüber hinaus hat eine Studie – derzeit nur beim Labrador und Flat Coated Retriever – eine Genmutation entdeckt, die mit gesteigertem Appetit und Fettleibigkeit einhergeht. Diese Genmutation lässt sich, salopp gesagt, durchaus als Fress-Gen bezeichnen … Da Hunde weitgehend in derselben Umwelt leben wie ihre Halter und zudem auch deren Lebensstil teilen, ist es kein Wunder, dass sie auch die gleichen „Zivilisationskrankheiten“ haben. Daher ist auch die Fettleibigkeit eine weltweit steigende Erkrankung nicht nur beim Menschen sondern auch beim Hund. Vieles, was Mediziner aus Untersuchungen dazu beim Menschen wissen, lässt sich auf den Hund anwenden und umgekehrt gilt der Hund immer häufiger in der Wissenschaft als Modell für Fettleibigkeit beim Menschen. Während in der vorigen Ausgabe die Frage „Zu viel Speck auf den Rippen?“ beantwortet, d.h. geklärt wurde, wie Sie selbst Übergewicht bzw. Fettleibigkeit bei Ihrem Hund feststellen können, geht es in diesem Artikel um die wichtigsten Ursachen, wobei auch das Verhältnis Hund und Halter eine wichtige Rolle zu spielen scheint, die bislang kaum wirklich untersucht wurde.
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