Im Rekordtempo hat das Europäische Parlament eine bahnbrechende Verordnung zum Schutz von Hundewelpen und Katzenbabys verabschiedet. Mit überwältigender Mehrheit stimmten die Abgeordneten für strenge Maßnahmen gegen den illegalen Tierhandel und für verbesserte Haltungsbedingungen von Zuchttieren.
Zentrale Neuerungen im Überblick:
- Verpflichtende Registrierung von Händler:innen
Künftig müssen alle gewerblichen Anbieter:innen von Hunden und Katzen EU-weit registriert sein. - Chip- und Datenbankpflicht
Eine einheitliche Kennzeichnung durch Mikrochips und die Erfassung in einer europaweiten Datenbank sollen den illegalen Welpenhandel effektiv eindämmen. - Mindeststandards für Haltung, Pflege und Zucht
Erstmals werden EU-weit verbindliche Vorgaben für Zuchtbetriebe festgelegt – darunter täglicher Zugang zu Tageslicht für Hunde, ausreichend Platz, artgerechte Ernährung und ein Mindestalter für den Verkauf von Tieren.
Der SPÖ-EU-Abgeordnete Günther Sidl zeigt sich erfreut über den Beschluss:
„Hinter vielen niedlichen Tierinseraten stand brutale Geschäftemacherei. Damit machen wir jetzt endlich Schluss. Der Beschluss ist ein Meilenstein für den Tierschutz in Europa.“
Für private Tierhalter:innen ändert sich nichts – die Regelungen betreffen ausschließlich Zuchtbetriebe mit mindestens zwei Würfen pro Jahr. Das schützt nicht nur Tiere, sondern auch seriöse Züchter:innen, etwa in Österreich, wo bereits strengere Standards gelten.
Thomas Waitz, EU-Delegationsleiter der Grünen, unterstreicht die Bedeutung des Gesetzes:
„Die katastrophalen Bedingungen in vielen Zuchtanlagen werden nun endlich adressiert. Das neue Gesetz bringt faire Bedingungen für alle, die Tiere verantwortungsvoll züchten.“
Trotz Widerstands – etwa durch einen Ablehnungsantrag der ÖVP im Agrarausschuss – konnten die Schutzmaßnahmen im Plenum durchgesetzt werden.
Nächste Schritte
Die Verordnung geht nun in die sogenannten Trilogverhandlungen mit den Mitgliedstaaten und der EU-Kommission. Ziel ist eine rasche Umsetzung der neuen Standards in allen EU-Ländern.
Fazit: Mit diesem Beschluss setzt die EU ein starkes Zeichen gegen Tierleid, für mehr Transparenz und für faire Rahmenbedingungen im Tierhandel. Ein großer Erfolg für den Tierschutz in Europa.