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Der Collie – Fellpflege als Lebensaufgabe?

Mythen in der Hundewelt

Man hätte diesen Artikel mit jeder Rasse überschreiben können, die die gleiche Fellstruktur wie der Collie besitzt. Also raues, wetterfestes Deckhaar mit feiner, dichter Unterwolle. Der Collie ist aber eindeutig eines der Parade Beispiele übertriebener und falscher Fellpflege. Der Collie hat die optimale „Verpackung“: Wind-, Wasser-, Hitze- und Kälte-dicht. Jede Hunderasse hat die ihrer Aufgabe entsprechende Fellstruktur. Im Laufe der Domestikation entwickelte sich der optimale Fellaufbau durch Selektion, je nach Region, Land und Nutzung der Hunde. Die meisten alten Schäferhundrassen in Mitteleuropa haben den gleichen Fellaufbau und die gleiche Fellstruktur. Dichte, feine Unterwolle, eine natürliche Klimaanlage, wird von rauhaarigem, wasserdichtem Deckhaar geschützt. Schäferhundfell musste pflegeleicht sein. Der Schäfer oder Hirte hatte kein großes Interesse daran, viel Zeit an aufwändige Fellpflege zu verschwenden. Weniger ist mehr ... „Die machen aber schon viel Arbeit“ oder „Da musst du aber schon viel bürsten“ sind zwei Aussagen, die ich immer wieder höre, wenn ich mit Haltern kurzhaariger Hunde über meine Langhaarer spreche. Dem ist aber definitiv nicht so. Ich bürste meine Hunde maximal ein Mal im Monat komplett durch, ansonsten kontrolliere ich nur die „kritischen“ Stellen hinter den Ohren, an den Vorderläufen und an den Schenkel-Innenseiten und entferne kleine Knötchen sauber mit einer Schere.

Der Spitz … Lebendige Alarmanlage?

Mythen in der Hundewelt

Es wird ja immer behauptet, der Spitz sei der hartnäckigste Kläffer unter den Hunderassen. Sicher bellt der Spitz sehr gerne. Er sollte das ja auch tun, schließlich diente er als lebendige Alarmanlage. Wahrheit oder Mythos? Oder gibt es Hunderassen, die den Spitz sogar übertreffen? „Du weißt aber schon, dass der ständig kläfft?“ Wäre dieser Mythos richtig, wäre Sheila „Vorzeige-Spitz“. Sheila begegnete mir das erste Mal im Alter von 4 ­Monaten. Sie war damals schon eine sehr selbst­bewusste kleine Persönlichkeit. Mit hoch erhobener Rute, aufgestellten Ohren und stimmgewaltig trat sie uns gegenüber. Und das „Gegenübertreten“ meine ich wörtlich. Heute ist Sheila 12 Jahre alt, wurde und wird sehr verwöhnt und macht dem Vorurteil Bell-Spitz alle Ehre. ­Radfahrer, Rollerskater, Kinder und vor allem andere Hunde werden lautstark verbellt. Besucher in IHREM Haus, die ihr nicht so „zusagen“, werden in die Fersen gezwickt und unter Protest durchs ganze Haus verfolgt. Doch ist das immer so? Nicht nur der Spitz war lebendige Alarmanlage Um die Veranlagung des gesteigerten Bellens zu verstehen, muss auch hier das ursprüngliche Zuchtziel ­beachtet werden. Der Spitz, im Mittelalter „Mist­beller“ genannt, wurde auf Höfen ge­halten und kam seiner Aufgabe, Alarm bei Eindringlingen zu geben, gewissenhaft nach. Der sogenannte Fuhrmannsspitz begleitete Kutschen und Fuhr­werke, und der sogenannte Schifferspitz war auf Fischerbooten und im Hafen stimmgewaltig tätig.

Beagles – Kommen wird überbewertet …

Mythen in der Hundewelt

Der Beagle ist wohl das Vorzeige-Modell der „Du-weißt-aber-schon-Hunde ...“. Wer hat ihn nicht schon mal gehört, diesen wohl­klingenden, leicht heiseren Spurlaut (Geläut), den der Beagle hören lässt, wenn er eine Spur verfolgt. Die fidel wippende, weiße Ruten­spitze (Fahne) entfernt sich ­immer weiter. Der Halter bleibt mit Leine und ­Hunde-losem Halsband alleine zurück. Doch ist das wirklich immer so? Maggie, eine Beagle-Hündin aus der Nachbarschaft, war gerade einmal 5 Monate alt, als wir sie das erste Mal im Wald suchen mussten. Es war Dezember, ziemlich kalt, mit einer wunderschön geschlossenen Schneedecke. Mit einer ruckartigen Rückwärtsbewegung streifte Maggie gekonnt ihr Brustgeschirr ab und weg war sie. Sofort begaben wir uns auf die Suche nach Maggie. Maggies Spuren im Schnee waren gut sichtbar. Hören konnten wir sie auch. Ein beschwingter, noch etwas welpenhaft klingender Spurlaut wies uns die Richtung. Erwischt haben wir sie nicht. Völlig durchgefroren gaben wir die Suche auf. Maggie kam nach insgesamt 3 Stunden Ausflug zufrieden wieder zu Hause an – die großen Sorgen ihres Frauchens tangierten sie überhaupt nicht, sie ging erst mal schlafen. Auch in den nächsten Jahren unternahm Maggie immer wieder Expeditionen durch unsere ländliche Gegend. So dicht der Zaun augenscheinlich auch war, Maggie fand jede noch so kleine Schwachstelle. Jagderfolg hatte sie nie, da sie sich auf die Komposthaufen in der Wohnsiedlung spezialisiert hatte, auf denen sie des öfteren gesichtet wurde. Im Alter von 14 Jahren verstarb Maggie an Altersschwäche.

Französische Bulldogge

Herzensbrecher auf Französisch

1632 taucht in ­Großbritannien­­ erstmals der Name Bulldog auf. In einer sehr wechselhaften ­Geschichte wird aus einer ursprünglich für den Tierkampf gezüchteten Rasse ein kleiner Gesellschaftshund. In Frankreich schließlich wird aus der ursprünglichen Bonddogge, dem Bullen­beißer und dem Toy-Bulldog Großbritanniens die Französische Bulldogge. Die ­Briten waren von dieser Entwicklung nicht sonderlich begeistert, auch die Steh­ohren der früher Rosen­ohren ­tragenden Rasse fanden dort zuerst keine große Zustimmung. Heute hingegen begeistert das Französchen neben ­seinem ­Wesen gerade auch mit den ­Fledermausohren die Liebhaber der Rasse. Zunächst möchte ich in eine Zeit entführen, die für uns fast unvorstellbar ist. In eine Zeit, in der René Descartes (1596-1650) ein Tier als „mechanischen Gegenstand“ bezeichnet und die Schreie gequälter Tiere dem Quietschen einer nicht geölten Maschine gleichsetzt. In eine Zeit mit völlig anderen Wertvorstellungen als wir sie heute kennen. Einerseits geprägt von einer fast hysterischen Religiosität und andererseits an unchristlicher Grausamkeit gegenüber Mitgeschöpfen, egal ob Mensch oder Tier, nicht zu übertreffen. Geschichtsbücher geben uns einen genauen Einblick in diese Zeit, in der die Entwicklung der sich heute völlig anders darstellenden Rasse begann. Zurück in dunkle Zeiten ­Großbritanniens Wir schreiben das Jahr 1500. England und das nördliche Festland kämpfen noch immer mit der Pest. Die Bevölkerungszahl Britanniens ist auf den niedrigsten Stand aller Zeiten gesunken. Noch immer leidet das Volk unter den Folgen des 100-jährigen Krieges, unzählige beschäftigungslose Söldner treiben sich auf der Insel herum. In dieser Zeit wurde erstmals eine sogenannte „Bolddogge“ oder „Bonddogge“ (vorher auch Alan oder Alouentz genannt) erwähnt. Es waren kleine missmutige und rauflustige Hunde mit kurzen Nasen, die in abscheulichen Tierkämpfen verheizt wurden. An Grausamkeit nicht zu überbieten, widersprachen diese Kämpfe, in denen Hunde gegen Bullen, Bären und Esel in den Ring geschickt wurden, dem damals vehement gepredigten Christentum.

Labrador – Allesfresser, Biotonne oder doch essgestört?

Mythen in der Hundewelt

Im zweiten Teil zur Serie der ­„... du-weißt-aber-schon-dass-Hunde ...“ sind wir auf der Suche nach ­Gründen, ­warum vor allem den Retrievern, ­allen voran dem Labrador, ein angeblich ­unersättlicher ­Appetit nachgesagt wird. Liegt es wirklich an der Rasse, ist das bei allen „Labbis“ so oder sitzen wir hier wieder einem Mythos auf? Bungee, ein sehr charmanter 8-jähriger Labrador-Rüde, vergisst nie etwas. Während eines Spazierganges fand er am Flussufer eine Wurstsemmel. Frauchen konnte ihn davon abhalten, diese aufzunehmen. Am nächsten Tag machte sie einen Spaziergang am gegenüberliegenden Ufer des Flusses, da sie vermeiden wollte, dass Bungee die Wurstsemmel doch noch aufsammelte. Bungee löste sein „Ess-Problem“ auf „Labrador-Art“. Er ging zum Fluss, schwamm auf die andere Seite, wo er am Tag vorher die Semmel gefunden hatte, und verspeiste diese genüsslich vor den Augen seines Frauchens. Er wusste noch ganz genau, auf welcher Höhe des Flusses die Semmel lag. Auch für Eierschalen läuft Bungee meilenweit. Wir waren auf einem gemeinsamen Spaziergang. Im Gebüsch spürte Bungee Eierschalen auf. Es waren wirklich nur noch ein paar Schalen. Um ihn vom Fressen abzuhalten, leinte Frauchen Bungee an. Wir gingen ein ziemlich weites Stück des Wegs und dachten, die Distanz zu den Schalen wäre nun groß genug, und leinten Bungee wieder ab. Er drehte auf dem Fuße um, galoppierte zu den Schalen zurück und ließ es sich schmecken.

Dackel – auch Dickköpfe können lernen …

Mythen in der Hundewelt

Sie kennen sie auch, diese „Du-weißt-aber-schon-dass-der ...“-­Hunde? Du weißt aber schon, dass der ­alles frisst? Du weißt aber schon, dass der nicht erziehbar ist? Du weißt aber schon, dass der viel ­Beschäftigung braucht? Schauen wir uns doch mal einen ­dieser „Du-weißt-aber-schon-dass-der ...“­-Hunde an. Ist der Ruf erst ruiniert ... ... lebt sich‘s gänzlich ungeniert. Jeder Hundehalter hat es bestimmt schon einmal gehört: „... das ist halt ein Labbi, der frisst eben alles und ständig ...“, oder „... das ist halt ein Border Collie, der braucht das eben ...“, oder „... das ist halt ein Dackel, die kann man nicht erziehen ...“. Doch ist das wirklich so? Ist wirklich jeder Collie eine Lassie, ist jeder Husky ein Langläufer oder kann jeder Beagle ein Leben lang immer nur an der Leine laufen? Oder sind es ­vielleicht Ausreden, um mit dem Hund nicht arbeiten zu müssen, um sich selbst nicht anstrengen zu müssen?
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