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Geliehene Augen – Der Blindenführhund, Serie

Kein domestiziertes Tier steht uns Menschen so nah wie der Hund. Wie eng so eine ­Beziehung zwischen Mensch und Hund sein kann, zeigen uns eindrucksvoll diejenigen Hunde, die für uns Menschen arbeiten. Hunde, die ihren Menschen im Alltag ­unterstützen. Hunde, die Menschen retten oder kranken Menschen wieder Hoffnung geben. Mit am ­beeindruckendsten jedoch dürfte es sein, wenn Hunde ihrem gehandicapten Halter ihre Augen leihen. Blindenfürhunde sind heute aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Doch ist eigentlich jeder Hund für diese Aufgabe bzw. ­diesen Beruf geeignet? Im Prinzip könnte doch jeder Hund, egal welcher Rasse oder welcher Mischling, zum Blindenführhund ausgebildet werden. An sich ist das tatsächlich der Fall, allerdings sollte der Hund schon eine gewisse Mindestgröße haben. Denn das Problem bei zu kleinen und zu leichten Hunden ist die fehlende Kraft. Ein Blindenführhund muss nämlich bis zu einem gewissen Grad an der Leine ziehen, da ja der Hund den Weg „vorgibt“. Zieht der Hund nicht, geht’s nicht vorwärts. Auch die Stolpergefahr ist bei kleinen Hunden für den Blinden recht groß. Große Hunde hingegen können einen unbeabsichtigten Stoß leichter wegstecken.

„Dominanter Terrier“ – Traum oder Alptraum

Woran erkennt man einen dominanten Hund eigentlich? Wie verhält sich ein dominanter Hund überhaupt? Ist ein dominanter Hund wirklich problematisch? Noch immer wird Dominanz bei Hunden mit negativen, menschlichen Vorstellungen belegt und bewertet. Dominante Hunde laufen schließlich nonstop knurrend, bellend, raufend, beharrlich auf Krawall gebürstet und ihren Halter unterdrückend durchs Leben. Doch ist das wirklich so? Kann ein dominanter Hund nicht auch ein großer Harmoniefaktor sein? Dominanz erkennen Als allgemeine biologische Definition von Dominanz gilt: „Ein Individuum nimmt eine höhere Stellung ein und setzt seine Bedürfnisse gegenüber anderen mit Einschränkungen durch ...“. Diese Definition gilt für alle in Sozialverbänden lebende Säugetiere und für den Menschen. Wie laufen diese Einschränkungen ab? Setzt ein dominantes Individuum seine Bedürfnisse wirklich mit Gewalt durch und geht damit ein Verletzungsrisiko ein? In der Psychologie spricht man von Dominanz, wenn ein Individuum das Verhalten anderer kontrollieren und/oder beherrschen möchte. Herrscht das Alpha-Paar in einem Wolfsrudel mit Gewalt? Oder setzen diese Tiere bei der Kontrolle des Rudels doch eher „Köpfchen“ ein?

Der Weiße Schweizer Schäferhund

Ist uns im Weißen Schweizer Schäfer­hund vielleicht ein sehr ­ursprünglicher Schäferhund erhalten geblieben? ­Eigentlich unbeabsichtigt, zufällig, nur durch die Disqualifikation der Fell­farbe? Lassen Sie sich von Liane Rauch in ihrem Rasseporträt des Weißen Schäferhundes auf eine Reise, über Höhen und Tiefen, in die Historie einer faszinierenden Hunderasse entführen, deren Vergangenheit spannender ist als die so manch anderer. Beschäftigt man sich intensiv mit der Historie des Weißen Schäferhundes, kommt man am „klassischen“ Deutschen Schäferhund nicht vorbei. Vergleicht man das heutige Exterieur dieser Hunde mit dem ursprünglich von Max v. Stephanitz favorisierten Deutschen Schäferhund, wird man eine große Ähnlichkeit in Körperbau und Haltung feststellen. Und spinnt man den Gedanken noch etwas weiter, stellt sich die Frage: Ist uns im Weißen Schweizer Schäferhund ein sehr ursprünglicher Schäferhund erhalten geblieben? Eigentlich unbeabsichtigt, zufällig, nur durch die Disqualifikation der Fellfarbe? Schäferhunde im Wandel der Zeit Der römische Schriftsteller Columella verlangte um 40 n. Chr. „vom Hirten- und Schäferhund, dass er weiß sei, damit der Hirte den Hund in der Dämmerung nicht mit dem Wolfe verwechsle, der in die Herde eingefallen ist“. Conrad Gesner (1516-1565, ein Schweizer Gelehrter) forderte weiße Schäferhunde „dass sich das Schaf besser an den Hund gewöhne.“ Die weiße Fellfarbe war also sowohl schon in der Antike wie auch in der beginnenden Neuzeit die bevorzugte Farbe der Schäferhunde.

Kleine Hunde brauchen keine Erziehung? – Serie Mythen in der Hundewelt

Die WUFF-Autorin und Hundetrainerin ­Liane Rauch hat sich seit vielen Ausgaben mit verschiedenen ­Mythen aus der Hundewelt befasst. In dieser Aus­gabe widmet sie sich dem Thema kleine Hunde und deren Erziehung. Immer wieder hört man Aussagen wie „Der braucht keine Erziehung – wenn es Probleme gibt, stecke ich ihn in die Tasche.“ oder „Der ist so klein, der ist nicht erziehbar.“ Liane Rauch zeigt an ein paar Beispielen, dass es auch ganz anders geht. Kleine Hunde – ganz große Klasse! Ein wolkenloser Sommertag, die Sonne strahlt vom stahlblauen Himmel. Der Inn schlängelt sich friedlich und kühlend an Wasserburg vorbei. Meine Hunde plantschen am sandigen Ufer und genießen das klare grüne Wasser. Die malerische Sommerruhe wird von keifendem Bellen jäh zerrissen. Zwei weiße Plüschis über­fallen uns heimtückisch von hinten. Ich rufe meine Hunde zu mir und versuche die Kläff-Zone der Plüschis zu verlassen. Keine Chance, sich völlig in Rage bellend, verfolgen uns die zwei Terror-Krümel, deren Frauchen, bisher völlig teilnahmslos, bekommt angesichts meines großen Rüden nun doch kalte Füße. „Bleiben Sie doch bitte stehen“, kräht sie mir nach, „ich kann die sonst nicht einfangen“. Ich grinse etwas in mich hinein, bleibe stehen, da ich Mitleid mit Plüschi-Mama habe.

Tierheim-Hunde – Ungeschliffene Diamanten? – Serie Mythen in der Hundewelt

Um gleich jegliches Missverständnis ­auszuschließen: Ich habe nichts gegen Züchter. Wenn die Zucht mit Herz und Verstand betrieben wird, dient dies der Rassenerhaltung und idealerweise auch der ­Rassenverbesserung. Jeder hat das Recht, seinen vierbeinigen Partner von der Stelle zu holen, die für die Lebensplanung als die beste erscheint. Oft ist es jedoch so, dass die Adoption eines ­Tierschutzhundes von vorneherein ausgeschlossen wird. Es geht noch immer der Mythos um, dass es im Tierschutz nur „kaputte“ Hunde, Mischlinge und keine ­Welpen ­gäbe. Inzwischen gibt es unzählige ­Vereine, die sich auf die Vermittlung von Rassehunden spezialisiert ­haben. Immer wieder landen Welpen in Tierheimen, die unüberlegt angeschafft wurden. Ich hoffe, ich kann mit den folgenden Beispielen die Vorurteile gegenüber Tierheimhunden ­wider­legen. Oft hört man „Du weißt aber schon, dass die alle eine Macke haben?“ Selbstverständlich gibt es unter Tierheimhunden auch die etwas „schwierigeren“ Exemplare. Diese Hunde haben einfach manchmal eine nicht so schöne Vergangenheit mit teilweise schlimmen Lebenserfahrungen hinter sich. Erwirbt man einen Welpen aus einer nicht seriösen Zucht, können jedoch die gleichen oder sogar noch schlimmere Probleme auftreten. Unsere Tiere waren schon immer ­Second-Hand. Nicht nur unsere Hunde, auch Katzen, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse und Vögel waren immer Abgabe- oder Tierheimtiere. Ein Fisch war auch mal dabei. Irgendwie hatte es sich immer so ergeben. Mein erster Hund, ein Chow-Chow, war 6 Jahre alt, als ich ihn von einem ­Lastwagenfahrer übernommen habe, der seinen Job aufgab und den Hund nun nicht mehr brauchte. ­Gesucht haben wir unsere Tiere nie wirklich. Sie haben immer uns gefunden. „Schwierig“ war keiner unserer Hunde. Ich würde hier eher von Defiziten sprechen. Ein Hund, der das erste halbe Jahr seines Lebens bei einem sogenannten „Züchter“ im Keller verbringt, ist in einer Familie mit zwei kleinen Kindern nun mal völlig überfordert. Unser Juno war jahrelang im Zwinger eingesperrt. Da ist es kein Wunder, dass so ein Hund eine „Tür-Phobie“ ent­wickelt und verzweifelt versucht, jede geöffnete Tür zu passieren. Dies sind aber sicher keine Macken oder Probleme, die nicht zu lösen wären.

Molosser – Couchpotatoes oder doch richtige Hunde?

Mythen in der Hundewelt

Aristoteles schrieb in seiner „Historia Animalium“ im 4. Jahrhundert v. Christus: „In Molottien zeichnet sich die Hunderasse, die als Begleitung der Herden dient, durch die Größe und den Mut gegen die wilden Tiere ... aus“. Molossoide Hunde dürften somit zu den ältesten Rassen der Welt gehören. Doch nur weil sie „alt“ sind, gehören sie noch lange nicht nur aufs Sofa. Im Rahmen der Hundeschule bieten wir auch Rassenberatung vor der Anschaffung eines Hundes an. Im Zuge dieser Beratung muss ich immer wieder Gespräche mit Hundeinteressenten führen, die dem Mythos des „faulen Molossers“ aufsitzen. Aussagen wie „Wir haben uns für einen Bulldog entschieden, weil der meistens faul auf der Couch liegt“ oder „So ein Bullmastiff macht schon was her und braucht nicht viel Bewegung“ bekomme ich immer wieder zu hören. Sehr überrascht sind diese Leute dann, wenn Bulli-Baby keineswegs faul auf der Couch liegt, sondern wie ein auffrisierter Traktor durch die Wohnung randaliert, weil ihm langweilig ist. Oder wenn es dem Molosser nicht reicht, 5 Minuten um den Block geführt zu werden und sonst als Prestigeobjekt im Cabrio mitzufahren. Da hat das Cabrio in kürzester Zeit nicht nur kein Dach, sondern auch keine Sitze mehr.

Der Border Collie – Genialer Problemhund – Problem genialer Hund

Mythen in der Hundewelt

Die Herde grast friedlich auf einem grünen Hügel. Der Schäfer steht, gestützt auf seinen Hirtenstab, oben auf dem Hügel und blickt über die Landschaft. Seine Hunde, zwei Border Collies, liegen abwartend auf beiden Seiten der Herde. Sie sind in ständigem Blickkontakt mit dem ­Schäfer und warten regungslos auf Anweisungen. Regungslos? Dabei muss doch der Border Collie ständig rennen – oder doch nicht? „Du weißt aber schon, dass der ständig arbeiten muss“ ... Agility-Turnier, irgendwo in Deutschland, 8:00 Uhr morgens. Am Meldetisch vor mir steht ein Turnierteilnehmer, in einer Hand die Papiere, in der anderen Hand einen Ball – an dem Ball hängt ein Border Collie. 8:30 Uhr – ich sehe den Border Collie-­Halter auf dem Einspringplatz. Der Hund ist ziemlich durchgedreht. Im Fang der Ball, den der Hund nicht mal beim Springen abgibt. Erster Start 9:00 Uhr. Ich mache meine Hunde langsam warm. Ein paar Gymnastikübungen, Muskeln dehnen, Rücken auflockern, ein paar Dog Dance-­Schritte zur Einstimmung. Ich sehe den Border Collie-Halter zum Start gehen – an dem Ball in seiner Hand zerrt er den Hund hinter sich her. Nach der dritten Hürde bekommt er eine Disqualifikation, weil die Hürdenstangen gefallen sind. An dem Ball hängend wird der Hund zum Einspringplatz gezogen. Auch im Jumping, nachdem der Hund den ganzen Tag seinen Ball fixiert hat, kassieren die Zwei eine Disqualifikation nach mehreren Parcoursfehlern. Ich sprach den Sportskollegen an: „Ist das nicht ein bisschen viel, wenn der Hund den ganzen Tag nicht zur Ruhe kommt?“ Ja, ob ich denn nichts von Hunden verstehe, war seine Gegenfrage, schließlich sei das ein Border und der brauche das.

Der Hunde-Senior: Von wegen altes Eisen

Mythen in der Hundewelt

Im Vorfeld zu den Artikeln dieser Serie ­recherchiere ich immer nach Mensch-Hunde-Teams, die sich hier gerne vorstellen möchten. Bisher konnte ich mich vor Angeboten fast nicht retten. Zu diesem Teil der Serie hat sich fast ­niemand gemeldet. Es scheint leider wirklich so zu sein, dass unsere Hunde-Senioren noch ­immer zu oft in die „Alte-Eisen-Ecke“ geschoben ­werden. Die Halter trauen ihren alten Hunden nichts mehr zu: „… das kann er nicht mehr … das hat doch keinen Sinn mehr … das lernt der eh nicht mehr …“ Hier von mir ein ganz lautes DOCH – auch ein älterer Hund kann noch viel lernen. Wir haben bei uns auch immer wieder Hunde im fortgeschrittenen Alter aufgenommen. Unser Juno z.B. war 8,5 Jahre alt, als wir ihn von Collie in Not übernommen haben. Einige Menschen haben damals gemeint: „... was willst du denn mit so einem alten, kranken Hund? Der kann doch nix mehr ...“ Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis wir die Schäden und Qualen, die ihm sein Vorbesitzer zugefügt hatte, geheilt haben, und dann ging‘s los.

Deutscher Schäferhund: Geborener Musterknabe?

Mythen in der Hundewelt

Die FCI (Fédération Cynologique ­Internationale) fasst in den Rassengruppen 1 – 3 sogenannte ­Gebrauchshunde zusammen. Gruppe 1 Hüte- und Treibhunde, Gruppe 2 Pinscher, Schnauzer, ­Molossoide, Schweizer Sennenhunde und in der Gruppe 3 die Terrier. Allen voran scheint jedoch der Deutsche Schäferhund eine „harte Hand“ zu benötigen. Doch ist das wirklich so? WUFF-­Autorin Liane Rauch geht diesem Mythos auf die Spur. Den Schäferhundrüden Santana konnte ich viele Jahre beobachten. Ich lernte ihn im Alter von 9 Wochen kennen. Er war ein aufgeweckter, lustiger, frecher kleiner Welpe. Seine Halter hatten Großes mit ihm vor. Er sollte die Gebrauchshundeprüfung nach IPO ablegen und später als Zuchtrüde angekört werden. Zum Leidwesen der Halter zeigte Santana so überhaupt keinen „Ehrgeiz“. Im Alter von 1 Jahr musste ich mir von den Haltern sagen lassen: „Er braucht halt die harte Hand. Man muss den Hund erst brechen und dann neu aufbauen.“ In den nächsten Jahren veränderte sich Santana folgenschwer. Kurz nach „dem Brechen“ entwickelte er panische Angst vor anderen Hunden und Menschen. Santana musste regelrecht gezwungen werden, den sicheren Garten zu verlassen. Er verlor seine Fröhlichkeit, seine Lebenslust, seine Seele. Wenn wir ihm begegneten, hatte er traurige, leere Augen.
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