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Hundeberufe: Herdenschutzhunde Schafe im Hundepelz?

Noch immer werden Herdenhunde mit Hütehunden in einen Topf geworfen. Es verhält sich hier jedoch wie bei dem sprichwörtlichen Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Ein Herdenhund hat mit einem Hütehund in etwa so viele Ähnlichkeiten wie ein Bernhardiner mit einem Chihuahua. In ihren ursprünglichen Heimatländern werden Hunde dieser Rassen noch immer ausschließlich als Arbeitshunde gehalten. Immer draußen, bei den Schafen und Ziegen mitten in den Herden, als Lebensversicherung für das Vieh. Herdenschutzhunde – selbstbestimmt und eigenständig Herdenschutzhunde arbeiten durchwegs autark, in der Regel völlig selbstbestimmt. Kangal und Co. treffen eigene Entscheidungen, sie dürfen NICHT auf Anweisung des Hirten oder Schäfers warten. Der Schutztrieb ist IMMER da, Herdenschutzhunde sind, auch wenn es oft nicht so aussieht, ständig in „hab Acht“-Stellung. Mit Beginn der Abenddämmerung beginnen die Hunde häufiger Patrouille zu laufen, heißt, die Grenzen der Weide werden entlang des Zaunes kontrolliert. Es ist fantastisch zu beobachten, wie sich die Hunde dabei durch Blickkontakte „absprechen“.

Hütehunde – Temperamentvoll, mutig und schlau

Außerordentlich hohe Intelligenz, ausgeprägte Motivation zur Zusammenarbeit mit dem Menschen/Schäfer und durchdachtes Handeln sind typische Eigenschaften der Hütehundeschläge. Sie gelten als leichtführig, als „Kinderkumpel“ und unkomplizierte Familienhunde. Dabei werden häufig Rasse spezifische Eigenheiten übersehen, die Hütehunde zu etwas ganz Besonderem machen. Je nach Hüteanlagen, können diese kleinen „Eigenheiten“ von ausdauerndem Bellen bis hin zum „Fersenzwicken“ reichen. Schauen wir uns die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Hütehunde an. Unterschiedliche Hüteeigenschaften Eine große Rolle bei der Selektion von Hütehunden auf Arbeitsweise, Arbeitsleistung und Herangehensweise an ihre Aufgabe spielte das Vieh, an dem die Hunde eingesetzt werden. Schafe und Kühe auf den Shetlandinseln z.B. sind wesentlich kleiner, daher werden kleinere, zurückhaltendere Hunde verwendet. Im Gegensatz zu Hunden, die bei schweren Rinderrassen schon auch mal „herzhaft zuzwicken“ dürfen. So ein Koloss von bis zu 1 Tonne Gewicht muss vom Hund schon mal „überzeugt“ werden, eine bestimmte Richtung einzuschlagen.

Der Foxterrier – Zwei Typen in einem Fell

Als selbstbewusster, robuster und umgänglicher Hund, der intelligent, arbeitsfreudig, leistungsfähig und dabei sehr ausgeglichen ist, wird der Foxterrier beschrieben. Der perfekte Hund, könnte man meinen, wenn doch diese Aussage nur nicht vom Deutschen Foxterrier-Verband käme. Immer dasselbe Dilemma mit den verherrlichenden Rassebeschreibungen. Aber trotzdem – der Foxterrier ist ein toller Hund für aktive Menschen mit gutem Nervenkostüm ... Entstehung und ursprüngliches Zuchtziel Wann genau die einzelnen Terrierschläge entstanden sind, ist nicht mehr nachvoll­­ziehbar. Alte Schriften und Bilder aus dem 14. Jahrhundert zeigen immer wieder kleine, bunte Hunde in Jagdszenen. Ob es sich hierbei wirklich um einheitliche Terrierrassen handelt, ist nicht bewiesen. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts kann von einer gezielt auf einzelne Schläge gerichteten Zucht gesprochen werden. Große Namen in der Foxterrierzucht waren damals z.B. die Zwinger Old Berkshire, der Hall Kennel, die Oakley Zwinger und die Belvoir Zwinger. Bis zu dieser Zeit wurde jeder Hund, der in Dachs- oder Fuchsbauten zur Jagd oder als Mäuse- und Rattenjäger in Ställen eingesetzt wurde, „Terryer“ genannt.

Der Sheltie – Kleiner Wikinger mit großem Herz

Der Sheltie ist ein hoch intelligenter, arbeitswilliger Hund für sportliche Menschen, der mehr kann als auf Ausstellungen im Kreis laufen. Es ist eine Rasse, die noch recht gesund und robust ist. Durch ihre Lage zwischen Schottland, Norwegen und den Faröer-Inseln waren die Hunde der Shetland Inseln noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine bunte Mischung aus nordischen und britischen Hütehundeschlägen. Trotz der Nähe zum Golfstrom und der im Jahresdurchschnitt gesehen relativ milden Temperaturen herrscht auf den Shetland Inseln (Inselgruppe zwischen Schottland, Norwegen und den Faröer- Inseln) recht ungemütliches Wetter. Mit durchschnittlich 216 Regentagen im Jahr und auch im Juli und August nur 6 Sonnenstunden pro Tag mussten die Menschen und Tiere dieser Inseln schon immer wetterfest und robust sein. Beeinflusst von unwirtlichem Klima und eingeschränkten Nahrungsangeboten bevorzugten die Bewohner auf den Shetlands Nutztiere, die wesentlich kleiner sind als auf dem Festland oder den größeren Inseln. Denn kleine Tiere benötigen weniger Platz und weniger Nahrung, und natürliche Feinde wie Wolf und Bär gab es auf den Inseln nicht. Gehen wir auf die Reise, in den Hohen Norden, auf die Inseln der Papageientaucher, Tölpel, Wale und der kleinsten Nutztiere der Welt.

Hundeberufe: Der Warnhund

Alarmanlage auf vier Pfoten

Um einen Hund zum Warnhund ausbilden zu können, sollte er schon im Welpenalter bestimmte Verhaltensweisen zeigen, z.B. Reaktionen auf verändertes Verhalten oder eine ungewöhnliche Körperhaltung des Menschen. Der Warnhund muss den Diabetes-Patienten im Idealfall schon VOR der einsetzenden Unter- oder Überzuckerung warnen und nicht erst aufgrund eines ­Kommandos agieren, wie z.B. Drogenspürhunde, die in einer klassischen Ausbildung auf einen bestimmten Geruch konditioniert werden. Warnhunde müssen eine besonders enge und innige Beziehung zu ihrem Menschen aufbauen. So einen Hund zu finden ist eine Kunst. Wie findet man einen Warnhund? Warnhunde werden in Deutschland erst seit gut 10 Jahren eingesetzt, in den USA, Australien, Schweden, in den Niederlanden und in Großbritannien seit gut 15 Jahren. Wie erwähnt, ist es schwierig einen Hund, der dieses Talent hat, den Patienten vor einem epileptischen Anfall oder vor der Unter- bzw. Überzuckerung zu warnen, zu finden. Im Gegensatz zum Anzeigehund, der erst dann Hilfe holt, wenn der Anfall schon eingetreten ist, agiert der Warnhund schon Minuten VOR dem Anfall. Zum Anzeigehund können bei Eignung viele Hunde ausgebildet werden, da diese auf das bereits eingetretene veränderte Verhalten ihres Menschen reagieren. Das Talent zum Warnhund, also eine Aktion zu zeigen, BEVOR der Notfall eintritt, muss der Hund jedoch von Geburt an haben.

Serie Berufshunde: Der Jagdhund – nicht nur ein jagender Hund

Der Neandertaler jagte mit Speeren oder verwendete Steine um Beutetiere, zu ­töten. In der ausgehenden Steinzeit, vor ca. 30.000 Jahren, nahmen Pfeil und ­Bogen den Platz der einfachen Waffen ein. Der Mensch konnte Wild nun leichter und auf größere Entfernung erlegen. Die ­Domestikation des Wolfes zum Hund wird von Wissenschaftlern etwa auf die gleiche Zeit datiert wie das Aufkommen von Pfeil und Bogen. Wölfe sollen dem Menschen gefolgt sein, sich an Beuteresten bedient haben und so immer zahmer geworden sein. Im Laufe der Zeit haben diese „Wolfshunde“ den Menschen immer ­aktiver bei der Jagd unterstützt. Die Jagd ist also eindeutig die älteste Kooperation zwischen Mensch und Hund und dürfte ­somit auch eine Grundlage der Domestikation des Wolfes gewesen sein. Der Jagdhund – Welche Rassen sind geeignet? Natürlich sind die heutigen, modernen Jagdhunderassen mit den „Wolfshunden“ der Steinzeitmenschen nicht mehr ­vergleichbar. Im Laufe der Jahrtausende haben sich durch Selektion auf die ­Bedürfnisse der Jagd wahre Jagd­­­s­­pezia­­­­listen entwickelt. In Größe, Gewicht und körperlicher „Ausstattung“ unterscheiden sich die heute als Jagdgebrauchshunde bezeichneten Rassen in ihrem Exterieur extrem. Einsatzgebiet Wald: Stöberhunde – Einsatz vor dem Schuss Der Hund sucht selbständig nach dem Wild im Wald, schreckt es auf und soll es unter Spur- bzw. Fährtenlaut vor das­ ­Gewehr des Jägers scheuchen. Bevorzugt werden hier kleinere, leichtere Rassen, die gut durch das Unterholz streifen ­können, aber auch Baumstämme und ­andere Hindernisse leicht überwinden können. Die FCI weist die Spaniel-­Rassen, also z.B. Cocker Spaniel, ­Springer Spaniel und den Deutschen Wachtelhund als Stöberhunderassen aus.

Rettungshunde – Vierbeinige Spezialisten bei der Arbeit

Checkbox Durchschnittliche Lesezeit dieses ­Artikels: 7 Minuten. Warum lesen? Rettungshunde retten Leben. Jeder kann einmal in die Situation kommen, auf einen solchen Hund angewiesen zu sein. Daher ist es interessant, etwas Hintergrundwissen über die Ausbildung zu gewinnen. Fakten kompakt: • Bei Servicehunden muss der Hund praktisch alles lernen. Bei Rettungshunden zählt das Mensch-Hund-Team. • Flächensuchhunde sollten nicht zu groß und schwer sein, weil ihr Bewegungsapparat sehr belastet wird. • Rettungshunde dürfen sich durch nichts in ihrer Arbeit ablenken lassen.

Im Rahmen einer Veranstaltung konnte ich einem Mantrailing-Team über die Schulter schauen. Der Hund beschnüffelte einen Geruchsträger, hier ein Halstuch, einer ihm völlig fremden Person. Es bestand kein Bezug zwischen dem Hund und der zu suchenden Person. Mit verblüffender Sicherheit nahm der Hund die Spur auf. Es ging über Straßenkreuzungen und eine Brücke, welche immer sehr große Herausforderungen bei der Vermisstensuche sind, da Wasser den Geruch anzieht und auf der Brücke oft kaum ein Geruch mehr vorhanden ist. Der Hund ließ sich, trotz vieler Zuschauer, die bei der Suche hinter dem Team her liefen, nicht ablenken. Es war einfach überwältigend, dem Hund bei seiner Arbeit zuzusehen und seine Freude zu erleben, als er die Person gefunden hatte. Als würde er verstehen: Es geht im Ernstfall um Leben und Tod. Welche Rassen sind geeignet? Meine Collies und Shelties waren und sind nicht wirklich „Nasenspezialisten“. Rettungshundearbeit ist ein Bereich, mit dem ich mich bisher also nicht so ausführlich beschäftigt habe. Deshalb möchte ich diesmal primär die Fachfrau Michaela Bannier, Malteser Rettungshundestaffel Bad Wimpfen, seit vielen Jahren im Rettungshundewesen aktiv, zu Wort kommen lassen:

Der Weimaraner – Jagdhund und Mode-Accessoire

Es gibt wenige Hunde, die optisch so auffallend sind wie der Weimaraner. Noch heute wird die Rasse hauptsächlich im Rahmen ihres alten Berufes, der Jagd, geführt. Es wird diesmal ein kritischerer Beitrag werden. Kritisch den Menschen gegenüber, die sich diesen wunderschönen Vollblutjäger als Dekorations- oder Prestigeobjekt anschaffen. Kritisch den Züchtern gegenüber, die ihre Hunde an solche Halter verkaufen. Kritisch Haltern gegenüber, die glauben, ihren Weimaraner mit einem Zwei-Stunden-Spaziergang auszulasten oder den Hund am Rad „auspowern“ wollen. Diese Rasse hat anderes verdient, es sind die Aristokraten unter den Jagdhunden, die Könige der Wälder. „Es ist zu bezweifeln, ob jemals irgendjemand daran gedacht hat, einen Hund zum Vorstehen abzurichten, hätte nicht etwa ein individueller Hund von selbst die Neigung verraten es zu tun …“, schrieb Charles Darwin 1859 in seinem Werk „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“. Nachweislich haben schon Jagdhunde im alten Griechenland dieses Verhalten gezeigt. Bereits um 400 v. Chr. beschreibt Xenophon in seinem Werk „Kynegetikos“ Jagdhunde, „die es nicht wagen, zu einem Hasen hin zu gehen, sondern stehen bleiben und zittern, bis der Hase sich rührt.“ Noch sieht Xenophon dies als „Fehler“ der Hunde an und man kann davon ausgehen, dass Individuen, die sich so verhielten, nicht lange überlebt haben. Schließlich waren zu dieser Zeit gänzlich andere Jagdhunde erwünscht. Zuchtauslese über Arbeitsleistung war vorrangig, Vorstehhunde gab es nicht.

Assistenzhunde – Gemeinsam das Leben meistern

Serie: Hundeberufe

Checkbox Durchschnittliche Lesezeit dieses ­Artikels: 7,5 Minuten. Warum lesen? Assistenzhunde leisten für ihre Menschen Enormes. Der Artikel gibt einen interessanten Einblick in den Alltag und die Ausbildung von Assistenzhunden. Fakten kompakt • Der Begriff Assistenzhunde umfasst viele Sparten. Hier werden zwei ­konkret vorgestellt. • Der Begleithund eines Rollstuhlfahrers hat viele wichtige Aufgaben und darf dabei nicht hektisch oder ablenkbar sein. • Signalhunde – z.B. für Gehörlose – ­arbeiten mit Anstupsen oder Anspringen und erleichtern so den Alltag ihrer Menschen. Heruntergefallene Gegenstände aufheben, Waschmaschine ausräumen, Schuhe und Strümpfe ausziehen oder Reißverschlüsse öffnen – das sind einige der vielfältigen Aufgaben des Begleithundes für körperbehinderte Menschen. Des Weiteren gibt es sogenannte Signalhunde, die gehörlosen Menschen mit Hilfe von körperlichen Signalen anzeigen, ob jemand an der Tür ist oder der Wecker klingelt. Patienten mit Erkrankungen, wie z.B. Multiple Sklerose (MS), können ihren Alltag entspannter gestalten, da die Hunde schon vor Krankheits­schüben oder Anfällen warnen. Hundeberufe in diesem Bereich sind sehr vielfältig. Der Begriff Assistenzhunde umfasst viele Sparten. Im Speziellen möchte ich in dieser Ausgabe zwei Einsatzgebiete näher vorstellen: Den Begleithund für Rollstuhlfahrer (Rolli-Hund) und den Signalhund für gehörlose Menschen.

Australian Shepherd – Vom Arbeitshund zum Modehund

Wurden die Halter von ­Australian Shepherds vor nicht allzu langer Zeit noch auf den wirklich „gelungenen Mischling“ angesprochen, kennt heute fast jeder ­diese bunten Temperamentsbündel. Doch die Schönheit und die Einzig­artigkeit der Färbung des Fells des Australian Shepherds wurde der Rasse zum Verhängnis. Fast schon ein Statussymbol, wollte nun jeder so einen lustig gefleckten Hund, ohne sich vorher wirklich über die ­Eigenschaften und Bedürfnisse dieses Vollblutschäfer­hundes zu informieren. Und das ist er heute noch, ein vehement und stürmisch ­arbeitender Schäferhund, der leider von zu vielen ­Haltern nur zu Dekorationszwecken gehalten wird. Entstehung der Rasse und ­ursprüngliches Zuchtziel Als Ursprungsland des ­Australian Shepherds wird in der gängigen ­Literatur Amerika angegeben. Was ist er nun: Australier oder Amerikaner? Nach ausführlichen Recherchen darf man die „Australische Linie“ keineswegs außer Acht lassen, denn die ist eindeutig heute noch im „modernen“ Australian Shepherd vertreten. Geht man in die Historie der Hütehunde zurück, wird man feststellen, dass beim Australian Shepherd ursprünglich zwei Linien entstanden sind, die es in meinen Augen – entgegen der derzeit vorherrschenden Meinung – auch heute noch gibt. Eine Linie hat sich tatsächlich in Australien entwickelt. Australische Linie Am 20. Januar 1788 ankerten lt. alten Aufzeichnungen in der Botany Bay, Australien, elf Segelschiffe aus England und Schottland. An Bord waren nicht nur 700 Sträflinge, 200 Soldaten inkl. Frauen und Kindern, sondern auch Geflügel, Schafe und die dazugehörigen Hunde. Mit 100%iger Sicherheit handelte es sich dabei um die verschiedenen Collieschläge, die in Britannien schon lange hervorragende Hütearbeit leisteten. Dank Thomas Bewick (1753 – 1828) haben wir ja genaue Aufzeichnungen und Bilder, wie die Hunde damals ausgesehen haben.
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