Der Begriff »Enrichment« hat sich in der Hundewelt in den letzten Jahren mehr und mehr etabliert. Enrichment bedeutet übersetzt »Anreicherung«. Was das mit Hunden zu tun hat, erklärt WUFF-Autorin Aurea Verebes.
Hinter dem Begriff steht die Idee, die Umgebung für Zootiere vielfältiger zu gestalten – d.h. anzureichern mit Gegenständen oder Maßnahmen, die bestimmte Verhaltensweisen fördern sollen. Es wurde in Forschungsarbeiten immer wieder gezeigt, dass Tiere in deprivierten Situationen wie dem Zoogehege zu Stereotypien oder anderen abnormal repetitiven Verhaltensweisen neigen, weil ihnen keine neuen Reize geboten wurden, die ihre kognitiven Fähigkeiten stimulierten. Jedes Lebewesen benötigt neue Impulse, neue Reize, die es verarbeiten kann, um nicht zu verkümmern. Die Forschungsarbeiten wurden weiterentwickelt und Enrichment-Programme in verschiedenen Zoos platziert und systematisch dokumentiert, ob und wie sich das Tier entwickelt. Ziel sollte sein, das Tier innerhalb des eigenen Verhaltensrepertoires zu fordern und zu fördern. Ein Elefant erhält zum Beispiel einen großen Reifen, aus dem er das Futter holt, oder ihm werden Baumstämme und Äste ins Gehege gelegt, die er zerkleinern muss, bevor er sie kaut. Er bekommt das Futter also nicht einfach hingestreut, sondern muss es sich erarbeiten, wie es Elefanten in der freien Natur auch tun. Es werden Futterbälle eingesetzt, Baumkonstruktionen für Affen gebaut, um Geschicklichkeit, Balance und Sprungkraft zu fördern und die Muskulatur zu stärken oder Felsformationen für Bären, um ins Wasser zu gelangen.