Bandscheibenvorfälle beim Hund kommen nicht selten vor und es sind vor allem chondrodystrophe Rassen (Dackel, Französische Bulldogge, Jack Russell Terrier, Chihuahua, Pekinese, uvm.) betroffen, es kann aber absolut jede Rasse in so gut wie jedem Alter treffen. Die Anzeichen können von einer reinen Schmerzsymptomatik bis hin zu einer plötzlichen und vollständigen Lähmung des Patienten reichen, die dann ein schnelles Handeln erfordert. Als Fallbeispiel dient die Französische Bulldogge Frieda von Monika Heine.
Wichtig ist es hier, unseren tierischen Patienten klar vom Menschen zu unterscheiden, da es einen gravierenden anatomischen Unterschied gibt. Während das Rückenmark des Menschen nur bis zur unteren Brustwirbelsäule reicht und Bandscheibenvorfälle bevorzugt in der unteren Lendenwirbelsäule auftreten, ist es beim Hund genau anders herum. Das Rückenmark reicht bis in die untere Lendenwirbelsäule und die Bandscheibenvorfälle treten bevorzugt im Bereich des Übergangs von der Brustwirbelsäule zur Lendenwirbelsäule auf. Dadurch kommt es beim Bandscheibenvorfall des Hundes zu einer Kompression des Rückenmarks und damit zu einer Einschränkung der Funktion desselben mit folgender Lähmung der Hinterbeine. Beim Menschen hingegen ist oft nur eine starke Schmerzsymptomatik vorhanden, die konservativ, also mit Ruhe, Medikamenten und Physiotherapie, behandelt werden kann.
Auch die Halswirbelsäule kann betroffen sein, hier sehen wir häufiger Hunde mit reiner, aber sehr ausgeprägter Schmerzsymptomatik als mit Lähmung, seltener können Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule auch zu einer Lähmung, dann aller vier Gliedmaßen führen. Um einen Bandscheibenvorfall zu diagnostizieren, ist eine gute...